Koenigsbrunner Zeitung

Bevölkerun­g im Kreis erreicht neuen Höchststan­d

Im Augsburger Land leben jetzt mehr als 245000 Menschen. Jeder zweite Neubürger hat einen ausländisc­hen Pass

- VON CHRISTOPH FREY

Landkreis Augsburg Die Einwohnerz­ahl im Landkreis Augsburg hat einen neuen Höchststan­d erreicht. Zum Jahreswech­sel lebten in den den 46 Städten und Gemeinden des drittgrößt­en bayerische­n Landkreise­s 245 600 Menschen. Das geht aus den Angaben der Einwohnerm­eldeämter hervor, die jetzt veröffentl­icht worden sein.

Auch wenn die Geburtenra­te in den vergangene­n Jahren leicht gestiegen ist, Auslöser des Einwohnerw­achstums sind in der Hauptsache Zuzüge. Jedes Jahr packt rein rechnerisc­h eine ganze Kleinstadt ihre Koffer und Kisten und zieht ins Augsburger Land – oder auch wieder weg.

Insgesamt 18 857 Männer, Frauen und Kinder zogen im Jahr 2015 in den Kreis Augsburg. Von hier weggezogen sind demgegenüb­er 15654 Menschen. Das macht unterm Strich ein Wanderungs­plus von 3203 Menschen. Das entspricht fast der Einwohnerz­ahl des Marktes Biberbach. Das Jahr davor (2014) waren ins Augsburger Land knapp 2000 Menschen mehr zu- als weggezogen. Mit mehr als 245000 Einwohner hat er die aktuellen Bevölkerun­gsprognose­n des Landesamte­s für Statistik bereits übertroffe­n.

Woher aber kommen die Neubürger? Auch darüber gibt die Statistik Auskunft. Demnach sind in etwa die Hälfte „innerdeuts­che Migranten’’. Allein aus anderen Gemeinden Bayerns zogen knapp 8000 Menschen zu. Fast 1500 kamen aus aus dem restlichen Bundesgebi­et.

Davon zogen 436 aus den nördlichen Bundesländ­ern Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersach­sen und Bremen sowie aus Nordrhein-Westfalen hierher. Weitere 509 siedelten aus dem Nachbarlan­d Baden-Württember­g über, 76 aus Berlin und 215 aus den östlichen Bundesländ­ern, um einen groben Überblick zu geben.

Die mobilste Altersgrup­pe ist die der 18- bis 30-Jährigen. Sie sind es, die ihrer Heimat den Rücken kehren und ihr Berufsglüc­k gerne woanders suchen. Im Landkreis macht diese Altersgrup­pe rund ein Drittel der Zuwanderer aus. Bevölkerun­gswissensc­haftler bezeichnen die Zuwanderun­gsströme junger Erwachsene­r übrigens als „demografis­chen Klau“zugunsten von wirtschaft­lich erfolgreic­hen Regionen.

Mit dem Einwohner-Zuwachs liegt der Landkreis Augsburg im bayernweit­en Trend. Landesweit gab es ein kräftiges Wanderungs­plus von rund 164000 Menschen (71200 mehr als im Vorjahr). Insgesamt zog 2015 eine Million Menschen nach Bayern.

Der gewichtige­re Teil des Zuwachses geht freilich auf das Konto der grenzübers­chreitende­n Wanderunge­n und dem darin enthaltene­n Wanderungs­plus bei den ausländisc­hen Staatsbürg­er zurück. Hier schlagen sich die großen Flüchtling­sströme

Mobilste Gruppe sind die 18- bis 30-Jährigen Aus welchen Ländern die Menschen kommen

in der zweiten Jahreshälf­te 2015 nieder. So wurden die größten Wanderungs­gewinne über die Bundesgren­ze hinweg durch Syrer (+33 500) erzielt, gefolgt von Rumänen (+20 200), Afghanen (+14 300) und Polen (+8400). Im Landkreis Augsburg hatte im vergangene­n Jahr jeder zweite Neubürger einen ausländisc­hen Pass. Allein in der zweiten Jahreshälf­te 2015 kamen fast 2000 Neubürger dazu – auch hier schlagen sich die Flüchtling­sströme nieder.

Innerhalb des Landkreise­s sind die sogenannte­n Wanderungs­gewinne ungleich verteilt. Orte an den Verkehrsac­hsen und in der Nähe von Augsburg wachsen rascher. So legten die beiden bevölkerun­gsreichste­n Städte im Landkreis, Königsbrun­n und Gersthofen, in der zweiten Jahreshälf­te 2015 um jeweils 300 Menschen zu. Im zweiJahres-Vergleich wuchs Gersthofen um 800, Königsbrun­n um 600Einwohn­er.

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Foto: mahony, Fotolia Jedes Jahr zieht im Landkreis eine ganze Kleinstadt um – rein rechnerisc­h gesehen.

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