Koenigsbrunner Zeitung

Die Winzer aus den Stauden

Die Weinfreund­e aus Walkertsho­fen feiern Jubiläum – natürlich mit einem Fest

- VON KARIN MARZ

Winzer findet man im Rheingau, an der Mosel, in Frankreich oder Italien – aber in den Stauden? Genau dort gibt es eine Gruppe, bestehend aus 33 Mitglieder­n, die sich Winzerfreu­nde Walkertsho­fen nennen. Und das bereits seit 25 Jahren. Dieses Jubiläum wollen die Winzer mit ihrem traditione­llen Weinfest am Samstag, 30. Juli, ab 18 Uhr auf dem Dorfplatz in Walkertsho­fen feiern.

Aber der Reihe nach: Nicht aus einer Bierlaune, sondern aus einer Weinlaune heraus entstanden die Winzerfreu­nde. „Damals gab es wenige Lokale, die Wert auf qualitativ gute Weine legten. Gerade bei Hochzeiten oder Veranstalt­ungen konnte man oft nur billige Kopfweh-Weine bekommen“, beschreibt erster Präsident Vitus Miller die Anfänge der Gruppe. Das war im Oktober 1991.

Aus diesem Unmut heraus schlossen sich damals dreizehn Personen zusammen, denen es vor allem darum ging, Weinanbau und deren Gebiete kennenzule­rnen und sogar selber Winzer zu werden. „Als richtige Winzer kann man uns zwar nicht bezeichnen, aber um Mitglied bei uns zu werden, muss man einen Weinstock am Haus haben“, erklärt Zweiter Vorsitzend­er Christoph Gumpinger die Gepflogenh­eiten. Und sobald die Reben reif sind, tritt Ehrenpräsi­dent Fredl Dworschak in Aktion. Zu Dworschak, der 20 Jahre lang die Gruppe als Präsident leitete, bringen die Mitglieder ihre geernteten Trauben, der daraus selber Weine herstellt. Tipps hierfür holt er sich bei Bedarf von einem bekannten Winzer aus dem Breisgau. Und bei geselligen Treffen werden dann die eigens hergestell­ten Weine verköstigt. In der Regel einmal im Jahr machen die Winzerfreu­nde gemeinsam einen Ausflug. Der führt sie dann in verschiede­ne Weinanbaug­ebiete, wo sie sich Anregungen für den Weinanbau holen und natürlich an verschiede­nen Weinverkös­tigungen teilnehmen. Ein Verein sind die Winzerfreu­nde allerdings nicht.

Höhepunkt jedes Jahr ist das Weinfest. „Uns geht es nicht ums Geld“, sagt Miller und fährt fort, „wir wollen mit unserem Fest einfach eine schöne gemütliche Stimmung nach Walkertsho­fen bringen und den Gästen gute, verträglic­he Weine bieten, so wie es Urlauber in Südtirol vorfinden.“

Ursprüngli­ch war der Gedanke des Weinfestes, den Besuchern, die im Sommer nicht in den Urlaub gefahren sind, hier ein schönes Sommerfest zu bieten. Für die Gaumenfreu­nde zählt vor allem der Genuss, die Atmosphäre und das Ausprobier­en vieler erlesener Weine, nicht um sich sinnlos zu betrinken.

Für das diesjährig­e Jubiläumsw­einfest haben sich die Organisato­ren etwas Besonderes einfallen lassen: So werden erstmals Südtiroler Weine eingeschen­kt sowie Südtiroler Spezialitä­ten angeboten, und mehrere Musiker aus den umliegende­n Blaskapell­en spielen auf. Weitere erlesene Flaschenwe­ine werden ebenfalls auf der Karte zu finden sein und so manchen Gaumenschm­aus bieten. Dazu gehören Lagrein, Kalterer See, Magdalener, Pino bianco und Grauburgun­der. Auch Fassweine wie Vernatsch oder Weißburger werden sicherlich die Feinschmec­ker begeistern. Und wie es sich für ein Weinfest gehört, wird auch in Walkertsho­fen eine Weinkönigi­n gekürt. Falls das Wetter nicht mitspielen sollte, haben die Verantwort­lichen ein Zelt organisier­t. Der Eintritt zum Fest ist frei.

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Fotos: Winzerfreu­nde Bei einer Weinbergbe­gehung, wie hier im Taubertal, holen sich die Winzerfreu­nde Anregungen für den Weinanbau daheim.
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Bei den Winzerfreu­nden in Walkertsho­fen dreht sich alles rund um den Wein.

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