Unzufrieden
Thomas Müller bekommt Rückendeckung von seinem Trainer Ancelotti
München Mit seiner Torausbeute ist Thomas Müller in dieser Saison nicht zufrieden. Erst eine 999 Minuten lange Durststrecke in der deutschen Eliteklasse, dann glückte ihm insgesamt auch nur ein Bundesligator – Bayern Münchens Trainer Carlo Ancelotti sieht die wechselhaften Leistungen seines Offensivmanns aber weiter mit großer Gelassenheit. „Für mich sind die Tore nicht so wichtig, sondern dass er auf die Taktik fokussiert ist und auf meine Anweisungen. Deshalb war ich mit ihm zufrieden bisher“, sagte Ancelotti dem Kicker.
Nach einer torlosen EM in Frankreich ließ Müller sein volles Potenzial in dieser Saison nur phasenweise aufblitzen. Nach dem mühevollen 2:1 am Samstag bei Werder Bremen räumte der 27 Jahre alte Nationalspieler dann in mehreren Interviews ein: „Bei mir persönlich läuft es nicht wirklich prickelnd. Das hatte ich mir anders vorgestellt.“
Seinen Trainer beunruhigt das nicht. „Durststrecken gibt es. Aber Thomas ist absolut seriös, professionell, ein totaler Teamplayer. Niemand im Klub bereitet Müllers Situation Kummer“, versicherte der Italiener. „Er hat Witz, macht Späße – und auch er macht sich nicht zu viele Gedanken darüber. Thomas weiß, was er tut.“
Müller dürfe in dem mittlerweile etablierten 4-2-3-1-System beim deutschen Rekordmeister nicht nur nach Toren gemessen werden. „Für uns ist er mehr ein Mannschaftsspieler als ein Top-Torjäger“, stellte Ancelotti klar.
Ein wichtiger Akteur soll nach seinem Wunsch Philipp Lahm bleiben. Der 33 Jahre alte Rechtsverteidiger gilt als Kandidat für das Amt des Sportdirektors oder Sportvorstands im Verein. Ancelotti wiederholte jedoch, dass er sich wünsche, den Kapitän auch über diese Saison hinaus als Spieler zu behalten. „Ich habe ihm gesagt, dass ich mir wünsche, dass er bis zum Ende seines Vertrages 2018 weiterspielt“, erneuerte Ancelotti sein Anliegen.
Bei Renato Sanches mahnte er Geduld an. Der defensive Mittelfeldspieler habe noch Probleme mit der Integration. Der 19-jährige Portugiese war im Sommer für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon gekommen.