Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hner reisen zurück in die 50er

Bildung Schüler des Leonhard-Wagner-Gymnasiums arbeiten an einer Ausstellun­g über die 1950er. Sie entdecken Aspekte einer Zeit, die ihnen oft fremd ist

- VON CHRISTIAN GALL

16 Schüler wagen eine Zeitreise. Das P-Seminar Geschichte des Leonhard-Wagner-Gymnasiums organisier­t eine Ausstellun­g zu Deutschlan­d in den 1950er-Jahren. Viel Arbeit haben sie sich dafür gemacht – und festgestel­lt, wie anders diese Zeit war.

Schwabmünc­hen 16 Schüler wagen eine Zeitreise. Das P-Seminar Geschichte des Leonhard-WagnerGymn­asiums in Schwabmünc­hen organisier­t eine Ausstellun­g zu Deutschlan­d in den 1950er-Jahren. Viel Arbeit haben sie sich dafür gemacht – und festgestel­lt, wie anders diese Zeit im Vergleich zu heute war.

„In dem Projektsem­inar geht es darum, verschiede­ne Facetten des Lebens aus dieser Zeit in einer Ausstellun­g darzustell­en“, sagt Felix Zinßer, einer der am Projekt beteiligte­n Schüler. Die Projektgru­ppe hat sich mehrere Facetten aus dieser Zeit herausgegr­iffen, die bei der Ausstellun­g an verschiede­nen Stationen vorgestell­t werden. Für Schüler und die Öffentlich­keit findet die Ausstellun­g am Donnerstag, 2. Februar, statt.

Mitten in den Lebensallt­ag gehen die Punkte Essen und Mode. Für das Kulinarisc­he haben die Schülerin Maria Zott und der Schüler Marcel Hauck mehrere Kochbücher in die Hand genommen und Gerichte selbst gekocht. „Viele davon sind nicht besonders lecker“, gesteht Maria. Doch aus einigen schmackhaf­ten Rezepten haben sie ein eigenes Kochbuch zusammenge­stellt, das bei der Ausstellun­g gezeigt wird. Auch die Mode lässt sich plastisch erleben – mehrere Kleidungss­tücke aus den 50ern haben die Schüler organisier­t. Vier davon sind Leihgaben vom Augsburger Stadttheat­er.

Beim Bereich Politik geht es um die wichtigen Veränderun­gen in der damaligen Zeit. „Politik ist ein Thema, vor dem viele junge Leute zurückschr­ecken. Oft wird gesagt, dass sie so langweilig und uninteress­ant ist“, erklärt Schüler Simon Schmitt.

Dabei sei das Gegenteil der Fall – denn die Politik bestimme die Regeln unseres Zusammenle­bens. Für die Ausstellun­g planen die Schüler ein Gesichter-Quiz, bei dem Besucher Fotos von berühmten Persönlich­keiten ihren Steckbrief­en zuord- nen sollen. Zudem wird eine Grafik die wichtigste­n Geschehnis­se der Weltpoliti­k der damaligen Zeit veranschau­lichen.

Damals wie heute wichtig sind die Themen Kultur und Freizeit, welche die Ausstellun­g ebenfalls beleuchtet. Margarethe Ringler will zeigen, inwiefern sich die Rolle der Frau, während der 50er-Jahre verändert hat. Zum Thema Freizeit sollen verschiede­ne Objekte aus der damaligen Zeit vorgestell­t werden – etwa Fernseher, alte Radios und Kinderspie­le.

Im Bereich Wirtschaft und Technik hat sich in den 50er-Jahren viel in Deutschlan­d getan. Das will Jakob Heuchele in drei kurzen Vorträgen zeigen: „Meine Präsentati­on umfasst die Wirtschaft­ssysteme der beiden deutschen Staaten, das Wirtschaft­swunder und die jeweiligen Auswirkung­en auf die beiden Staaten.“

Ganz plastisch wird es bei der Gruppe Zeitzeugen. Zusammen mit Mitschüler­n hat Stefanie Lauter ältere Menschen zur damaligen Zeit befragt. Egal ob zur Schulausbi­ldung oder den Arbeitsbed­ingungen – für Stefanie zeichnet sich ein klares Bild ab: „Das Leben damals war einfach völlig anders.“Spannende Szenen aus den Befragunge­n hat die Gruppe zu einem Film zusammenge­schnitten, der bei der Ausstellun­g gezeigt wird.

Eine große Rolle spielt auch der Sport. Neben dem bekannten Wunder von Bern kann das Jahrzehnt noch weitere Meilenstei­ne vorweisen. Christian Stadelmeye­r wird sie vorstellen. Dazu hat er auch Anschauung­sobjekte organisier­t – etwa einen Fußball aus den 50ern oder eine alte Skiausrüst­ung.

Viele Gerichte sind nicht besonders lecker

 ?? Foto: Stefanie Lauter ?? Die Schüler des Projekts bereiten ihre Ausstellun­g vor und bauen dafür eine Mauer aus Pappkarton­s auf.
Foto: Stefanie Lauter Die Schüler des Projekts bereiten ihre Ausstellun­g vor und bauen dafür eine Mauer aus Pappkarton­s auf.

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