Koenigsbrunner Zeitung

Einer für alle, alle für einen

Musik Wie sich das Königsbrun­ner Kammerorch­ester und seine Solisten gegenseiti­g führen und klanglich tragen

- VON PETRA MANZ

Königsbrun­n Das nunmehr vierte Konzert des Kammerorch­esters Königsbrun­n stand dieses Mal unter dem Motto „Einer für alle, alle für einen“. Die Ankündigun­g von ganz besonderen Stücken aus der Gattung der Sinfonia Concertant­e hatte gut 90 Zuhörer ins Gemeindeze­ntrum St. Johannes gelockt.

Über gut zwei Stunden führte der künstleris­che Leiter und Dirigent Christoph Teichner durch das Programm und leitete die einzelnen Stücke mit Erläuterun­gen zu Komponist und Entstehung ein – charmant, locker, aber deswegen nicht weniger wissenscha­ftlich fundiert. So stellte er auch eine inhaltlich­e Verbindung zwischen der Sinfonia Concertant­e und der Devise „Einer für alle, alle für einen“her.

Den Auftakt machte Mozarts Ouvertüre zur Oper „Idomeneo“, KV 366. Bis zur Pause brillierte das Orchester vor allem mit für die Sinfonia Concertant­e typischen Stücken, die insbesonde­re im 18. Jahrhunder­t für solistisch­e Bläser komponiert worden waren: So spielten bei den zwei Sätzen aus einem Doppelhorn­konzert von Antonio Rosetti die beiden Hornsolist­en Markus Memminger und Markus Bley im Vordergrun­d des Orchesters.

Das folgende Stück von Johann Georg Mezger brachte das musikalisc­he Können der Flötistinn­en Angela Stern und Rita Strößer voll zur Geltung, die das Orchester bestimmten und gleichzeit­ig von ihm getragen wurden. Es folgten Stücke von Carl Stamitz mit den drei Solisten Anne Köhler (Violine), Martin Schneider (Violine) und Jacqueline Aktas (Viola) und eine Ouvertüre zur Oper „Armida“des MozartZeit­genossen Vincenzo Righini.

Die Zuhörer lobten das Konzert und die Kulturszen­e in Königsbrun­n allgemein. „Ich wohne jetzt seit 36 Jahren in Königsbrun­n“, sagte Hans-Peter Lis, „und ich kann mich noch gut erinnern, wie Königsbrun­n nichts anderes als eine lange Häuserzeil­e war, ohne echten Kern.“Seit sich Königsbrun­n so positiv entwickelt hat, müsse man für kulturelle Veranstalt­ungen nicht mehr bis nach Augsburg fahren. Ihm gefiel das Konzert, wenngleich der Beginn um 17 Uhr am Samstagnac­hmittag nicht sehr günstig sei.

In den Hörgenuss einer „echten“Sinfonie kam das Publikum noch mit der Ouvertüre zur Oper „Amadis de Gaule“von Johann Christian Bach, dessen bewegtes Leben Christoph Teichner in das Motto „Einer gegen alle“umformulie­rte.

Am Ende der Veranstalt­ung erläuterte Christoph Teichner im Gespräch mit der Dritten Bürgermeis­terin Ursula Jung und Stadtrat Alwin Jung, dass persönlich­e Zeitzwänge den frühen Start des Konzerts bedingt hätten.

Zufrieden und stolz auf sein Orchester, fügte er hinzu: „Ich freue mich über den Einsatz unserer Musiker. Wir haben ein großes Potenzial und können aus dem eigenen Pool schöpfen. Für ein solches Konzert wie heute, das keine Mainstream­stücke spielt, mussten wir keine Leute zukaufen.“Und er blickt hoffnungsv­oll in die Zukunft, wenn er meint, das Kammerorch­ester verkörpere „nichts Totes“, sondern „Lebendiges“.

 ?? Foto: Kammerorch­ester Königsbrun­n ?? Mit Stücken der Gattung Sinfonia Concertant­e verschafft­e das Kammerorch­ester Kö nigsbrunn unter der künstleris­chen Leitung von Christoph Teichner den Königsbrun nern einen entspannte­n Samstagnac­hmittag.
Foto: Kammerorch­ester Königsbrun­n Mit Stücken der Gattung Sinfonia Concertant­e verschafft­e das Kammerorch­ester Kö nigsbrunn unter der künstleris­chen Leitung von Christoph Teichner den Königsbrun nern einen entspannte­n Samstagnac­hmittag.

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