Braunbärin Ulma stirbt an Altersschwäche
Bären-Tochter Raetia ist mit 29 Jahren auch nicht mehr die Jüngste. Wie es jetzt im Zoo weitergeht
Im Augsburger Zoo gibt es einen Todesfall. Braunbärin Ulma ist gestorben. Die Bärendame war mit ihren 32 Jahren schon sehr betagt. Eines Nachts, Anfang Februar, wurde sie tot aufgefunden.
Mit dem Tod der Braunbärin sei man erst jetzt an die Öffentlichkeit gegangen, weil man noch die Obduktion abwarten wollte, sagt ZooChefin Barbara Jantschke. Das Ergebnis der Untersuchung: Die 32-jährige Ulma starb tatsächlich an Altersschwäche.
Braunbären werden in der Regel ungefähr 30 Jahre alt. Ulma war seit ihrer Geburt im Augsburger Zoo, später zusammen mit ihrem Nachwuchs Raetia. Auch die Tochter ist mit ihren 29 Jahren nicht mehr die Jüngste. Schon in den Wochen vor ihrem Tod sei es Mutter Ulma nicht mehr gut gegangen, berichtet Jantschke. Da aber beide Bärinnen Winterruhe hielten, war es für die Tierpfleger schwer zu erkennen, ob Ulma nur träge oder gesundheitlich angeschlagen war. „Die Pfleger haben nachts öfters nach ihnen geschaut.“ Gefressen hatte Ulma nicht viel. Hin und wieder einen Apfel. Eines Nachts lag das Tier tot da. Sie und auch die drei Jahre jüngere Bären-Tochter hätten schon in den letzten Jahren Probleme gehabt, nach der Winterruhe wieder aktiv zu werden. „Für die Bären wird es im Alter schwieriger, den Stoffwechsel wieder hochzufahren“, sagt Jantschke. Ob Tochter Raetia um ihre Mutter trauere, könne man schwer beurteilen, sagt Jantschke. Die Bärin geht zwar inzwischen schon ab und zu nach draußen, ist von ihrer Winterruhe aber noch nicht so richtig wach. „Das Problem bei Bären ist außerdem, dass sie keine Mimik haben. Man kann ihnen nicht ansehen, wie sie drauf sind“, erklärt die Zoo-Chefin. Fest steht jedoch, dass Braunbärin Raetia jetzt die alleinige Chefin im Gehege ist. Und sie wird es wohl auch bis zu ihrem Lebensende bleiben.
Vorerst wird sich der Augsburger Zoo nämlich keinen neuen Braunbären zulegen. Das wurde in Rücksprache mit dem europäischen Zuchtbuchleiter entschieden. Denn allen Erfahrungen nach werden Bären, die von Haus aus Einzelgänger sind, im zunehmenden Alter noch eigenbrötlerischer. „Raetia hat jetzt Heimrecht. Jeder neue Bär würde von ihr nur attackiert werden.“
Fest steht aber auch, dass das Bärengehege, das im Jahr 2001 erweitert wurde, nicht leer bleibt, wenn Raetia eines Tages stirbt. „Klar wird es Bären geben“, sagt Jantschke. Ein Wiedersehen gibt es in dieser Woche bei den Nashörnern. Am Mittwochabend wird ein Lkw aus Belgien am Zoo erwartet.
Der Transporter bringt den Nashornbullen Bantu. Er ist der Vater von Kibo und Keeva, die beide erst ein Jahr alt geworden sind. Bantu soll in Augsburg noch weitere Nashornbabys zeugen. Er wurde an einen belgischen Zoo ausgeliehen, wo er ebenfalls für Nachwuchs sorgen sollte. Am Donnerstagmorgen soll der Nashornbulle mit Hilfe eines Krans ausgeladen werden.