Koenigsbrunner Zeitung

Mit Engagement gegen die Auflösung

Jürgen Langhammer ist als Mann der Heiterkeit bekannt und wegen seiner unverkennb­aren Sektbar. Die wollte er verkaufen, doch das darf der Königsbrun­ner nicht

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Jürgen Langhammer ist als Mann der Heiterkeit bekannt, doch nicht immer läuft es rund und es gab auch traurige Zeiten. Dabei ist es überhaupt erstaunlic­h, dass ihn in der Brunnensta­dt so viele Menschen kennen und erkennen, denn er wohnt erst seit sieben Jahren in Königsbrun­n. Als Langhammer 2010 von Augsburg in den nördlichen Teil der Stadt zog, gehörte er aber als Präsident des Faschingve­reins CCK-Fantasia schon zu den festen Institutio­nen in der Brunnensta­dt.

Seit nunmehr 17 Jahren ist er im Verein ehrenamtli­ch tätig. Angefangen hatte alles damit, dass seine Tochter Stefanie im Jahr 2000 die Faschingsp­rinzessin des Vereins wurde. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt Langhammer, wie es dazu kam, dass er als Vater einer tanzenden Tochter der Präsident der Karnevalis­ten wurde: „Eigentlich bin ich gar kein Faschingsf­an“, gesteht er lachend und erzählt: „Damals herrschten im Verein recht gegensätzl­iche Kräfte, und dadurch entstand die Gefahr der Auflösung.“Das wollte er unbedingt verhindern und – wie sich jetzt zeigt – gelang ihm das auch.

Unter seiner Führung zog wieder Frieden ein, was sicher auch an seinem ausgeglich­enen Wesen liegt, das ihm unter anderem von Kulturbüro­leiterin Ursula Off-Melcher, die eng mit den Vereinen zusammenar­beitet, bescheinig­t wird. „Er hat eine wunderbar positive Art, ist immer gut gelaunt, bestens organisier­t und ist ein Netzwerker, von dem man nur lernen kann“, lobt sie Langhammer. Das Ergebnis von Langhammer­s jahrelange­r Arbeit kann sich mehr als nur sehen lassen. Der Verein bekam im letzten Jahr den Kulturprei­s der Stadt und es tanzen mehr Aktive denn je auf den Bühnen in der Stadt und außerhalb. Darauf angesproch­en winkt er aber gleich ab und sagt: „Das mache ich ja nicht allein, ein ganzes Team steckt hinter dem Erfolg.“Tochter Stefanie ist den Prinzessin­enschuhen schon lange entwachsen und oft hören Eltern dann mit ihrem Vereinseng­agement auf. Warum also reibt sich Jürgen Langhammer immer noch für den Verein auf? Zumal er beruflich als Verkaufsle­iter in einem Elektrohau­s tätig ist. „Natürlich ist das auch anstrengen­d, gerade während der Faschingsz­eit. Aber wenn ich sehe, wie sich gerade die jungen Menschen immer weiterentw­ickeln, wenn man ihnen eine Plattform gibt, dann spornt mich das an weiterzuma­chen“, so der 62-Jährige.

Und es mache ihm immer noch viel Spaß, es gibt auch nach so vielen Jahren immer noch neue Auftrittso­rte und neue interessan­te Begegnunge­n, sagt er und nennt als Beispiel den diesjährig­en Auftritt im Bayerische­n Landtag am Glumperten Donnerstag. Und die Vereinsmit­glieder haben ihn nach dem Tod seiner Frau vor einigen Jahren aufgefange­n und ihm sehr mit ihrer Anteilnahm­e geholfen.

An seinem Posten kleben will er aber nicht. Im letzten Jahr leitete er den Generation­enwechsel in der Vereinsfüh­rung ein und der 33-jährige Dieter Schwab übernahm den Posten als Vorstandsv­orsitzende­r.

So einen reibungslo­sen Wechsel hätte sich Langhammer auch für den Königsbrun­ner Verkehrsve­rein gewünscht, bei dem er einige Jahre ehrenamtli­ch tätig war. Hier half er, die erste kulturelle Gautsch und 2005 den Puzzletag zu organisier­en. Aber nach diversen Unstimmigk­eiten zog er sich, zusammen mit anderen Vorstandsm­itgliedern, zurück.

Selbst wenn dem ein oder anderen das Gesicht des CCK-Präsidente­n unbekannt sein sollte, die Sektbar von Jürgen Langhammer kennen dann doch die meisten Königsbrun­ner. Sowohl an den Marktsonnt­agen, als auch beim Weinfest und auf der Gautsch ist das auffällige Gefährt in Form einer Sektflasch­e der Hingucker und beliebter Treffpunkt für alle, die spritzige Sektgeträn­ke und mehr mögen. Eigentlich hatte ein Freund sich die Sektbar gekauft und dann keine Zeit, diese auch zu nutzen.

Langhammer erwarb das gute Stück, nur an Zeit fehlte es ihm dann leider auch. Er wollte die Sektbar schon fast wieder verkaufen. Aber da protestier­ten seine Lebensgefä­hrtin Doris Laier und CCK-Vorstandsk­ollegin Evelyn Hollmann. Seitdem stehen meist die beiden Damen hinter der Theke, bedienen und plaudern mit den Gästen.

Nach dem Fasching wird Jürgen Langhammer wieder ein bisschen mehr Zeit haben für seine weiteren Hobbys, zu denen auch Tennis und Golfspiele­n gehören. Und natürlich für seine Freunde, die ihm sehr wichtig sind, genau wie seine Kinder Stefanie und Andreas.

Und vielleicht können nun diverse liegengebl­iebene Büroarbeit­en erledigt werden. Aber auf unsere Frage, was er gar nicht mag, sagt er spontan: „Bürokratis­mus. Ich hasse alles, was damit zusammenhä­ngt.“

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 ?? Foto: Claudia Deeney ?? Die Sektbar von Jürgen Langhammer (Mitte, hier auf dem Königsmark­t) ist auf vielen Festen ein Hingucker. Hinter dem Tresen stehen Doris Leier und Evelyn Hollmann, die beide gegen einen Verkauf der mobilen Theke plädierten.
Foto: Claudia Deeney Die Sektbar von Jürgen Langhammer (Mitte, hier auf dem Königsmark­t) ist auf vielen Festen ein Hingucker. Hinter dem Tresen stehen Doris Leier und Evelyn Hollmann, die beide gegen einen Verkauf der mobilen Theke plädierten.

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