Reformation
Religionsfrieden an der Realschule
Bobingen Martin Luther, sein Leben und die Reformation sind in diesem Jubiläumsjahr der Reformation das Thema eines groß angelegten Projektes an der Realschule Bobingen. Im Rahmen des Religionsunterrichtes der achten Klassen haben die Lehrkräfte Stefan Gensler, Alena Haug und Lisa Feistle als ökumenische Religionsfachschaft mit ihren Klassen ein „Lernen durch Lehren“-Projekt erarbeitet, welches in zwei ganz besonderen Unterrichtswochen gipfelt.
Der Grundsatz des Projektes ist einfach: Die Schüler bekommen ein Thema und müssen es so aufbereiten, dass sie es anderen Schülern erklären und verdeutlichen können. Zu Martin Luther haben die Achtklässler insgesamt zwölf Stationen erarbeitet, wie Stefan Gensler erklärt: „Einzelne Themen sind unter anderem der Papst, der Augsburger Religionsfrieden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des evangelischen und katholischen Glaubens, das Klosterleben zur Zeit Luthers und der Buchdruck.“
Dazu haben die Schüler in Kleingruppen Arbeitsblätter, Schautafeln und vieles mehr konzipiert. Eine Gruppe stellt Luthers Jugend in einem Spiel vor, eine andere hat ein Stabpuppenspiel zur Luthers Flucht auf die Wartburg einstudiert. Auch Playmobil-Figuren kommen zum Einsatz. Und bei der BuchdruckerGruppe kann ein eigenes Lesezeichen mit einzelnen Drucklettern gestempelt werden. Zum Thema Fegefeuer wird passend ein Himmel-und-Hölle-Spiel gefaltet. Rund zweieinhalb Monate haben die Schüler im Religionsunterricht und in ihrer Freizeit an dem Projekt gearbeitet.
Damit auch andere Kinder davon profitieren können, haben sie die dritten und vierten Klassen der umliegenden Grundschulen zu einem Unterrichtsvormittag zu sich eingeladen. „Insgesamt haben uns in zwei Schulwochen vierzehn Klassen be- sucht. Die Achtklässler haben sie betreut und an ihren Stationen unterrichtet“, sagt Lehrer Gensler mit Stolz auf seine Schüler. An jeder Station bekommen die Grundschüler ein Arbeitsblatt, das die Realschüler ebenfalls selbst erstellt haben.
Viel Herzblut steckt in diesem Projekt, seitens der Lehrer und vor allem auch der Schüler. Letztere ha- ben dabei viel gelernt. Jannes Malek erzählt: „Mir hat es sehr gut gefallen. Alles vorzubereiten und zu gestalten war toll.“
Seine Gruppe hat sich ein Spiel ausgedacht und dabei gemerkt: „Das war nicht ganz einfach umzusetzen, am Ende kamen wir schon ein bisschen unter Zeitdruck.“Insgesamt habe man aber sehr viel über Luther gelernt. Und zudem habe das Lernen auch noch Spaß gemacht.
Seinem Klassenkamerad John Aßbeck machte es zudem Spaß, mit den Dritt- und Viertklässlern zu arbeiten und ihnen sowohl ihr Thema als auch das Leben und die Welt von Martin Luther nahezubringen. Dabei haben ihre Mitschülerinnen Jana Kustovinov und Jenni Schill einen ganz anderen Blick auf die tägliche Arbeit ihrer Lehrer bekommen. „Es war schön, mal selbst vorne zu stehen, aber auch anstrengend“, erklären die beiden. Man wisse nun, wie sich die Lehrer manchmal fühlen. Gelernt haben die beiden auch, „dass man mit Kindern viel Geduld haben muss“.