In Norwegen
Nein, mal nicht das malerisch schöne Bergen oder der Stadt gewordene Nachweis, dass die Worte Metropole und Entspanntheit vereinbar sind, Oslo. Es geht weiter in den Norden, dorthin, wo sonst nur landet, wer Richtung Nordkap unterwegs ist, mindestens. Willkommen in Tromsø. Wer Sehenswürdigkeiten braucht, kann sich die eisbergförmige Eismeerkathedrale ansehen, ins arktische Erlebniszentrum „Polaria“gehen oder mit der Seilbahn auf den Fjellheisen fahren und von oben bestaunen, wie großartig an den Fjord drapiert die 70 000-Einwohner-Stadt liegt. Und kann dann wieder runterspazieren, über diese Brücke und in der Mitte die großen Schiffe unter sich durchfahren lassen… „Northernmost“ist hier irgendwie alles, die Kathedrale wie die Universität, die nördlichsten ihrer Art in der Welt. Von hier aus brachen legendäre Expeditionen wie die von Amundsen und Nansen Richtung Nordpol auf. Aber am schönsten ist Tromsø in seiner Alltäglichkeit: ein Tag im Hafen hat tausend Lichtwechsel, die Holzsiedlungshäuschen haben hundert Farben, der Norweger nicht mehr als zehn Worte am Tag (dafür kostet das Bier in der Kneipe auch zehn Euro). Die Wildnis ist gleich da draußen, in Blickweite, das macht dieses Städtchen so lebendig. Der Sommer ist Tag, der Winter ist Nacht, 20 Grad sind das reinste, seltene Sonnenglück, und das Glück der Dunkelheit ist der Sternenglanz, reflektiert von Schnee. Und dann und wann ein Nordlicht überm Fjord von Tromsø.