Strom könnte in Schwaben teurer werden
Netzgebührsollsteigen, Eon erhöht den Tarif
Augsburg Elektrizität in unserer Region könnte abermals teurer werden. Ein Grund dafür sind die Kosten für das Stromnetz. Diese zahlen Privatkunden, aber auch die Industrie über den Strompreis. Die Bundesregierung überlegt, diese sogenannten Netzentgelte bundesweit zu vereinheitlichen. Schwaben hätte dabei Nachteile, warnt Nina Reitsam, die bei der Industrie- und Handelskammer für den Fachbereich Energie zuständig ist. „Privathaushalten droht eine Mehrbelastung von 21 Euro im Jahr“, sagt sie. Das Gesetz soll nun im Bundestag beraten werden.
Grund sei, dass die Netzentgelte des für Schwaben zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Amprion bisher verhältnismäßig niedrig seien, erklärt Reitsam. Würden die Beträge bundesweit angeglichen, würde zum Beispiel Oberbayern gewinnen, wo ein anderer Übertragungsnetzbetreiber tätig ist, wie unsere Zeitung bereits berichtet hat. Schwaben stünde aber auf der Verliererseite, sagt die Expertin. Die Kammer sammelt Unterschriften gegen das Gesetzesvorhaben.
Unabhängig davon berichtet das Verbraucherportal Verivox, dass sich viele Haushalte in Bayern in diesen Wochen auf Strompreiserhöhungen einstellen müssen: Durchschnittlich würde Strom in der Grundversorgung um 6,2 Prozent teurer. Doch nicht alle Versorger heben die Preise an. Verivox zufolge liegt es vor allem an Eon, dass Strom in Bayern im Schnitt teurer wird.
Eon bestätigt geplante Strompreiserhöhungen. Das Unternehmen betonte aber, es habe die Tarife über mehr als vier Jahre nicht mehr erhöht und 2015 sogar gesenkt. In dieser Zeit seien verschiedene staatlich verursachte Kosten gestiegen. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden ergebe sich ab 1. Mai eine monatliche Mehrbelastung von rund neun Euro.