Koenigsbrunner Zeitung

So viele entzückend­e Geschichte­n

- VON BIRGIT MÜLLER BARDORFF Felicissim­a Notte am Sonntag, 26. März, um 19.30 im Parktheate­r

Die Schauspiel­erin Jutta Speidel präsentier­t mit ihrer Tochter Antonia Feuerstein Goethes „Italienisc­he Reise“

Bekannt ist die Schauspiel­erin Jutta Speidel vor allem durch ihre Rollen in zahlreiche­n Fernsehkom­ödien und -serien wie „Um Himmels Willen“, in der sie sich als resolute Ordensschw­ester Wortgefech­te mit Fritz Wepper als sturköpfig­em Bürgermeis­ter lieferte.

Ganz ohne Streit geht eine Zusammenar­beit mit ihrer älteren Tochter Antonia Feuerstein ab. Mutter und Tochter wünschen dabei „Felicissim­a Notte“, auf Deutsch eine Gute Nacht. Johann Wolfgang von Goethe sagte dies zu seinen Dienerinne­n, wenn sie ihm auf seiner Reise von Karlsbad nach Rom, jener italienisc­hen Reise, die sich dann auch literarisc­h niederschl­ug, das Licht ins Zimmer brachten.

Auszüge aus diesem Werk Goethes liest Jutta Speidel in ihrem Programm – aber nicht nur. Sie kombiniert sie mit Passagen aus dem Buch „Das Inkognito“, das von dem italienisc­hen Autor Roberto Zapperi stammt. Vor zwei Jahren hatte sie es in einer Buchhandlu­ng entdeckt und darin einen „völlig anderen Goethe“kennengele­rnt. „In Weimar war er der Eventmanag­er. Diese Rolle ging ihm ziemlich auf die Nerven und da hat er sich heimlich aus dem Staub gemacht“, erzählt sie. Zapperi entwirft in seinem Buch das Bild des Schriftste­llers, der auf seiner Reise unter dem Inkognito Herr Möller aus dem vollen Leben schöpft. „Der ist mit dem Tischbein um die Häuser gezogen und hat nichts ausgelasse­n“, ist sich Jutta Speidel nach der Lektüre von Zapperi sicher. Wenn man dann die ,Italienisc­he Reise’ zwischen den Zeilen lese, könne man viele entzückend­e Geschichte­n finden, die man so vorher nicht gekannt habe. „Goethe muss man als Mann sehen und nicht nur mit Ehrfurcht als den großen Dichterfür­sten verehren.“

Schon länger war Speidel damals auf der Suche nach geeigneten Texten, um mit ihrer Tochter Antonia Feuerstein, einer ausgebilde­ten Mezzosopra­nistin, einen gemeinsame­n Abend zu gestalten. Mit Goethes „Italienisc­her Reise“und Zapperis Geschichte­n über den Lebemann Goethe hatte sie diese gefunden. Antonia Feuerstein singt dazu Arie Antiche von Scarlatti, Pergolesi und Gasparini. Der Pianist Markus Zugehör begleitet sie.

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Jutta Speidel

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