Schulz Effekt sorgt für Elan bei den Genossen
Deutlicher Mitgliederzuwachs und drei Kandidaten für ein wichtiges Amt
Landkreis Augsburg Nicht nur bundesweit ist die SPD dank Martin Schulz im Aufwind. Der Mann aus Würselen sorgt auch für strahlende Gesichter bei den Genossen im Landkreis. Der Grund: Die Zahl der Mitglieder – derzeit sind es rund 900 – geht im Augsburger Land deutlich nach oben. Roland Mair, der Chef der Landkreis-SPD, erklärt: „Wir hatten allein in den vergangenen acht Wochen 25 Neueinstiege. Das ist schon sehr außergewöhnlich.“Einen solchen Zulauf innerhalb so kurzer Zeit habe er in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Vorsitzender noch nie erlebt.
Laut Mair gab es in den vorangegangenen Jahren durchschnittlich 20 bis 30 neue Mitglieder pro Jahr. Nun würden Menschen querbeet aus dem gesamten Landkreis in die Partei eintreten. Selbst aus Gegenden, in denen die SPD kaum vertreten war, wie beispielsweise Altenmünster, kämen nun Mitglieder. Auch die Altersstruktur der neuen Genossen ist bunt gemischt. „Wir hatten auch einen 14-Jährigen und zwei 17-Jährige darunter“, erklärt Mair. Die neuen Genossen würden vor Elan nur so sprühen. „Die wollen die Welt verändern und fühlen sich gestützt von Schulz’ Ausstrahlung.“Mair freut sich aber auch aus einem anderen Grund über den aktuellen Schwung bei den Genossen. „Ich finde es toll, dass ich den Laden mit diesem Rückenwind übergeben kann“, erklärt er. Mair hatte im Oktober vergangenen Jahres angekündigt, dass er im Frühjahr sein Amt als SPD-Landkreischef, sprich als Vorsitzender des Unterbezirks, zur Verfügung stellen wird.
Als Grund für seinen Rückzug nannte Mair damals eine neue berufliche Herausforderung. Zudem wolle er seiner Familie mehr Zeit widmen und sich verstärkt um sein Amt als Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtberger Stadtrat kümmern.
Spannend wird nun die Frage, wer künftig an der Spitze der KreisSPD stehen wird. Drei Kandidaten – zwei Männer und eine Frau – bewerben sich um dieses Amt. Alle drei sind derzeit stellvertretende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks. Es sind Florian Kubsch aus Königsbrunn, Annette Luckner aus Dinkelscherben und Herbert Woerlein aus Stadtbergen.
Annette Luckner ist Gemeinderätin in Dinkelscherben und dort auch Dritte Bürgermeisterin. Die 50-Jährige ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder.
Herbert Woerlein ist seit Oktober 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags. Der ehemalige Schuldirektor ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Florian Kubsch Der 31-Jährige aus Königsbrunn ist Stadtrat und Vorsitzender der SPD in Königsbrunn. Er war drei Jahre lang stellvertretender Chef der Jusos Bayern.
Die drei Bewerber werden sich in zwei Vorstellungsrunden – am 2. April in Bobingen und am 29. April im Sportheim in Gersthofen – Mitgliedern und Interessierten vorstellen. Am Samstag, 6. Mai, werden die Delegierten bei der Jahreshauptversammlung in Meitingen den neuen Landkreis-Chef wählen.