Alle fünf Jahre kehren Ex Reichertshofer zurück
Hier kommen Neubürger und Wegzügler zusammen
Mittelneufnach Reichertshofen Bereits zum siebten Male findet an diesem Wochenende in der kleinen Staudengemeinde Reichertshofen das Bürgertreffen statt. Alle fünf Jahre wird zum großen Stelldichein ins Bürgerhaus geladen. Schirmherrin des Bürgertreffens ist Cornelia Thümmel, Bürgermeisterin der Gemeinde Mittelneufnach, zu der seit der Gebietsreform 1972 auch Reichertshofen gehört.
Die Geschichte der Bürgertreffen in Reichertshofen reicht bis ins Jahr 1976 zurück. Bei einem Gaststättenbesuch richtete damals Anton Schmid an Martin Ruf die Anregung, sich mal wieder im größeren Kreis zu treffen. Bedingt durch den Wegzug aus beruflichen Beweggründen, durch Heirat oder durch den Sog infrastrukturstarker Kommunen hatte man sich nach der Schulzeit mehr und mehr aus den Augen verloren. Doch ein Klassentreffen schied angesichts der teilweise schwach besetzten Jahrgangsstufen aus, sodass man sich für ein Jugendtreffen entschied. Zum ersten Jugendtreffen 1977 wurden über 130 ehemalige Schüler und Lehrkräfte geladen. Die Resonanz war überwältigend. In einer Umfrage unter den Teilnehmern stimmten die meisten für ein Treffen im Turnus von fünf Jahren.
Bereits beim zweiten Jugendtreffen 1982 wurden aber Wünsche laut, das Treffen nicht nur auf die ehemaligen Schüler zu begrenzen. Zum einen war die einstige achtklassige „Zwergschule“schon längst Vergangenheit, zum anderen machte sich eine verstärkte Mobilität durch Weg- und Zuzug auch in der Bevölkerungsstruktur des Ortes bemerkbar. Somit war es naheliegend, künftig im Turnus von fünf Jahren sowohl die ortansässige Bevölkerung als auch all jene, die zeitweise im Ort wohnten, arbeiteten oder aus sonstigen Gründen einen biografischen Bezug zu Reichertshofen haben, zum Bürgertreffen einzuladen.
Und so blicken die Initiatoren bereits auf eine mehr als 40 Jahre währende Geschichte zurück, zeigen sich auch dieses Jahr über die zu erwartende Resonanz erfreut.
Bereits am Freitagabend trifft man sich um 20 Uhr zu einem gemütlichen Beisammensein im Bürgerhaus. Doch der eigentliche Auftakt erfolgt am Samstag. Um 10.30 Uhr zelebriert Prälat Dr. Johannes Port, ein gebürtiger Reichertshofer, den Gottesdienst in der Kirche St. Nikolaus. Anschließend begibt man sich zum Bürgerhaus, wo die Begrüßung durch die Schirmherrin Cornelia Thümmel und das gemeinsame Mittagessen erfolgen. Stärker in Kontakt mit der heimischen Bevölkerung zu treten, bietet sich beim Ortsrundgang. Natürlich ist dabei von Interesse, die örtlichen Veränderungen in Augenschein zu nehmen oder an ehemaligen Erlebnisorten Kindheits- oder Jugenderinnerungen wachzurufen. Dem Abendessen schließt sich der Bürgerabend mit musikalischer Untermalung und der Möglichkeit zum Tanzen an, ehe man zu mitternächtlicher Stunde wieder auseinandergeht oder sich am Sonntag noch zum Frühschoppen im Bürgerhaus einfindet.
Veränderungen werden in Augenschein genommen