Wie jeder männliche Küken retten kann
Wer bestimmte Produkte kauft, kann dem Schreddern ein Ende setzen
Augsburg Eintagsküken. Alleine das Wort klingt grausam. 45 Millionen von ihnen sterben jedes Jahr. Einfach nur, weil sie männlich sind. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert eine Methode, das zu ändern (siehe oben). Aber schon jetzt kann jeder beim Einkaufen etwas tun, damit die Küken nicht sterben. Verschiedene Supermärkte verkaufen Eier von Initiativen, die auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, die Aufzucht der Hähne zu ermöglichen. Genau da liegt das Problem: Legehennen sind so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen, aber nicht besonders schnell Fleisch ansetzen. Deshalb eignen sich auch die Brüder der Legehennen nicht zur Mast. Es dauert zu lange, bis man sie schlachten kann. Und die längere Aufzucht kostet mehr.
Die bestehenden Projekte versuchen, die Mehrkosten, die bei der Aufzucht der Hähne entsteht, abzudecken. Etwa indem die Eier etwas teurer sind als andere. Es gibt aber noch einen zweiten Ansatz, wie das Töten der Küken beendet werden soll. Zweinutzungsrassen lautet das Schlagwort. Diese Hühner legen relativ viele Eier, setzen aber auch genügend Fleisch an. Deshalb sind sie auch für die Mast geeignet. Verschiedene Supermärkte in der Region bieten auch das Fleisch und die Eier dieser Rassen an. Eine Auswahl von Projekten und wo man sie kaufen kann:
Die Bruderhahn Initiative Sie verlangt für jedes Ei, das sie verkauft vier Cent mehr. Dieses Geld fließt in die Aufzucht der Gockel. Im Landkreis Aichach-Friedberg liegt etwa ein Hof, der sich dem Projekt angeschlossen hat. Die Eier gibt es in Edeka-Filialen zu kaufen, teilt die Supermarktkette mit. Eine vollständige Liste aller Händler in der Region gibt es im Internet unter: www. bruderhahn.de/haendlerliste
Haehnlein Diese Initiative setzt auf das gleiche Konzept wie Bruderhahn. Auch sie subventioniert die Aufzucht der Männchen über den Eierpreis. Ihre Eier gibt es seit kurzem zum Beispiel bei Real, bei Denn’s Biomärkten und bei Rewe. Eine genaue Auflistung der Händler findet sich unter: www.bio-haehnlein.de/produktsuche
Bruderküken Initiative Seit kurzem werden die Eier dieser Marke bundesweit in allen Alnatura-Supermärkten verkauft. Die Schachtel kostet vier Cent mehr als gewöhnlich.
Bruderherz Initiative Sie ist das entsprechende Projekt der Bio-Supermarktkette Basic.
Spitz und Bube Dies ist ein Pilotprojekt der SupermarktKette Rewe. Es unterscheidet sich von den bisher genannten, weil die Eier nicht den BioStandards entsprechen. Bis Ende des Jahres sollen die Eier in allen Rewe-Märkten erhältlich sein. Hahn und Huhn Die Initiative stammt aus Baden-Württemberg. Sie arbeitet auch mit Landwirten aus Bayern zusammen. Kaufland verkauft seit letztem Jahr Eier der Marke in der Bodensee-Region. Wie und ob die Zusammenarbeit erweitert werden soll, kann das Unternehmen zurzeit nicht sagen. Herzbube Ist die Eigenmarke des Discounters Penny. Die Eier stammen aus Bodenhaltung. Ein Teil der Ei-Einnahmen fließt in die Aufzucht der Hähnchen. Zweinutzungsrassen Langsam steigt die Nachfrage nach diesen Rassen. Eier und Fleisch der Tiere werden zum Beispiel von der Marke „Nur Hier“in FenebergMärkten verkauft.