Vor allem Mädchen oft traurig
Befragung von Schulkindern
Frankfurt Fast jedes zehnte Schulkind im Alter von 12 bis 13 Jahren weist ein geringes subjektives Wohlbefinden auf. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Forschungszentrums Demografischer Wandel (FZDW) der Frankfurt University of Applied Sciences. Die Forscher werteten Daten ihrer Studie „Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter“(GUS) aus.
Im Rahmen dieser Untersuchung werden seit dem Schuljahr 2014/15 mehr als 10 000 Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe an knapp 150 Schulen aus weiten Teilen des Bundesgebiets mit einem standardisierten Fragebogen im Klassenverbund befragt. Auf der Basis einer jährlichen Wiederholungsbefragung der identischen Kinder sollen die Gesundheits- und Verletzungsbiografien dieser Kinder bis zur 10. Jahrgangsstufe verfolgt werden.
Aus den Daten der ersten beiden Befragungen lässt sich erkennen, dass 8,3 Prozent der Schulkinder zu beiden Befragungszeitpunkten angaben, an mindestens einem Tag in der letzten Woche traurig gewesen zu sein und sich unglücklich und deprimiert gefühlt zu haben. „Dass Kinder mal äußern, traurig und unglücklich zu sein, ist nicht weiter ungewöhnlich. Wenn man dies aber wiederholt berichtet, zeigt sich eine tiefergehende Beeinträchtigung des subjektiven Wohlbefindens und der Lebensfreude“, kommentieren Professor Andreas Klocke und Dr. Sven Stadtmüller vom FZDW.
Laut der Untersuchung leiden Mädchen (zu 10,6 Prozent) weitaus häufiger an diesen Symptomen als Jungen (zu 5,6 Prozent). Besonders markante Unterschiede gibt es zudem, wenn man auf die familiäre und schulische Situation der Kinder blickt: Schulkinder, die in beiden Befragungen angegeben haben, es falle ihnen sehr leicht, mit Mutter oder Vater über Dinge zu sprechen, die sie wirklich beschäftigen, weisen nur zu 3,8 Prozent ein unterdurchschnittliches subjektives Wohlbefinden auf. Kinder hingegen, denen es weder mit der Mutter noch mit dem Vater sehr leicht fällt, über wichtige Dinge zu sprechen, gaben zu 11,5 Prozent an, an mindestens einem Tag in der Woche traurig und unglücklich gewesen zu sein.
Schließlich sind auch Kinder, denen es zu keinem der beiden Befragungszeitpunkte „sehr gut“an ihrer Schule gefällt, mit 15,3 Prozent überproportional häufig von einem schlechten subjektiven Wohlbefinden gekennzeichnet.