Was Nachbarn an den Netto Plänen stört
Streit um die Höhe des Gebäudes. Wie der Fischacher Marktgemeinderat auf die Kritik reagiert
Fischach Die optimale Entwässerung für Oberflächenwasser war ein immer wieder vorgebrachtes Anliegen der Anrainer beim geplanten Bau des Netto-Markts an der Augsburger Straße. Nun hat der Gemeinderat reagiert. In der jüngsten Sitzung wurde einstimmig festgelegt, dass der Begriff „Versickerung“aus der bisherigen Planung zu nehmen sei und dass über das öffentliche Kanalnetz bis maximal 28 Liter pro Sekunde entsorgt werden muss.
Ob dies mittels eines unter- oder oberirdischen Retentionsraumes „gepuffert“erfolge oder durch andere Maßnahmen obliege dem Vorhabenträger, meinte Stefan Quarg. Der Architekt und Städteplaner trug bei der Sitzung die Anregungen und Stellungnahmen zum Bebauungsplan „Einzelhandel Augsburger Straße“vor und erläuterte sie.
Insgesamt vier Fischacher hatten zu dem komplexen Thema Kritik und Anregungen vorgebracht. So wünschte ein Nachbar eine Verringerung des Flächenverbrauchs für Querungshilfe in der Augsburger Straße mit der Verlegung der Zufahrt zum künftigen NettoMarkt in Richtung Westen. Für den Gemeinderat stellte die Zufahrt an der gewählten Stelle allerdings keine gute Lösung zwischen den betroffenen Belangen dar.
Verschiebung nach Westen würde zu einer stärkeren Betroffenheit des dortigen Nachbarn durch Lärm führen und somit keine optimale Lösung darstellen, so Quarg. Die Gremiumsmitglieder folgten dieser Argumentation und behielten dementsprechend die bisherige Zudie fahrtslösung bei. Ein anderer Anlieger war unter anderem nicht mit den Höhen des Netto-Markts einverstanden. Auch hier wies der Rat die Bedenken zurück. Das Gebäude sei „raumästhetisch und wohnhygienisch“innerörtlich und vom Landschaftsraum vertretbar, hieß es. Darüber hinaus werde die volle Abstandsfläche zur Westgrenze eingehalten. Eine unzumutbare Verschattung sei nicht zu erwarten.
Ein weiterer Fischacher sprach die nochmalige Erhöhung des geplanten Gebäudes um rund 25 Zentimeter an. Er bat, diese Höhe zurückzunehmen, um die Einbindung des Projekts in das Umfeld zumindest geringfügig zu verbessern. Diesem Wunsch wollte der Gemeinderat nicht nachkommen. Die 25 Zentimeter höhere Einstellung sei unabdingbar, um das Gefälle vor dem Markt gesichert zu erstellen, definierte Architekt Quarg. Zudem seien die 25 Zentimeter in der Weitwirkung nicht feststellbar.
Ein Nachbar akzeptierte auf keinen Fall die vorgesehenen Aufschüttungen von bis zu 4,5 Metern. Das Gebäude müsse mindestens 2,5 MeEine ter tiefer gelegt werden, wie bei Lidl, betonte er. So entstünden rund zwölf Meter vom Bestandsboden zum First des Marktes. Dazu meinte der Architekt, dass die Höheneinstellung unter anderem so optimiert wurde, dass ein Einzelhandel anhand der möglichen Gefälle noch funktioniere und die Absenkung des Parkplatzes gegenüber
Vollwert Bäckerei Schneider zieht in Netto mit ein
der Augsburger Straße vertretbar sei. Außerdem müsse die Barrierefreiheit gewährleistet sein. Fazit: Die Höheneinstellung sei städtebaulich noch vertretbar. Diesen Ausführungen schloss sich der Gemeinderat einstimmig an.
Inzwischen ist bekannt, welche Bäckerei im Netto-Markt mit einziehen wird: Die Vollwert-Bäckerei Schneider wird hier eine Filiale mit kleinem Café-Bereich eröffnen, wie ihr Chef Georg Schneider gegenüber unserer Zeitung erklärte. Er eröffnet die Bäckerei mit Café demnach im Herbst gleichzeitig mit dem Discounter.