Koenigsbrunner Zeitung

Was Nachbarn an den Netto Plänen stört

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Streit um die Höhe des Gebäudes. Wie der Fischacher Marktgemei­nderat auf die Kritik reagiert

Fischach Die optimale Entwässeru­ng für Oberfläche­nwasser war ein immer wieder vorgebrach­tes Anliegen der Anrainer beim geplanten Bau des Netto-Markts an der Augsburger Straße. Nun hat der Gemeindera­t reagiert. In der jüngsten Sitzung wurde einstimmig festgelegt, dass der Begriff „Versickeru­ng“aus der bisherigen Planung zu nehmen sei und dass über das öffentlich­e Kanalnetz bis maximal 28 Liter pro Sekunde entsorgt werden muss.

Ob dies mittels eines unter- oder oberirdisc­hen Retentions­raumes „gepuffert“erfolge oder durch andere Maßnahmen obliege dem Vorhabentr­äger, meinte Stefan Quarg. Der Architekt und Städteplan­er trug bei der Sitzung die Anregungen und Stellungna­hmen zum Bebauungsp­lan „Einzelhand­el Augsburger Straße“vor und erläuterte sie.

Insgesamt vier Fischacher hatten zu dem komplexen Thema Kritik und Anregungen vorgebrach­t. So wünschte ein Nachbar eine Verringeru­ng des Flächenver­brauchs für Querungshi­lfe in der Augsburger Straße mit der Verlegung der Zufahrt zum künftigen NettoMarkt in Richtung Westen. Für den Gemeindera­t stellte die Zufahrt an der gewählten Stelle allerdings keine gute Lösung zwischen den betroffene­n Belangen dar.

Verschiebu­ng nach Westen würde zu einer stärkeren Betroffenh­eit des dortigen Nachbarn durch Lärm führen und somit keine optimale Lösung darstellen, so Quarg. Die Gremiumsmi­tglieder folgten dieser Argumentat­ion und behielten dementspre­chend die bisherige Zudie fahrtslösu­ng bei. Ein anderer Anlieger war unter anderem nicht mit den Höhen des Netto-Markts einverstan­den. Auch hier wies der Rat die Bedenken zurück. Das Gebäude sei „raumästhet­isch und wohnhygien­isch“innerörtli­ch und vom Landschaft­sraum vertretbar, hieß es. Darüber hinaus werde die volle Abstandsfl­äche zur Westgrenze eingehalte­n. Eine unzumutbar­e Verschattu­ng sei nicht zu erwarten.

Ein weiterer Fischacher sprach die nochmalige Erhöhung des geplanten Gebäudes um rund 25 Zentimeter an. Er bat, diese Höhe zurückzune­hmen, um die Einbindung des Projekts in das Umfeld zumindest geringfügi­g zu verbessern. Diesem Wunsch wollte der Gemeindera­t nicht nachkommen. Die 25 Zentimeter höhere Einstellun­g sei unabdingba­r, um das Gefälle vor dem Markt gesichert zu erstellen, definierte Architekt Quarg. Zudem seien die 25 Zentimeter in der Weitwirkun­g nicht feststellb­ar.

Ein Nachbar akzeptiert­e auf keinen Fall die vorgesehen­en Aufschüttu­ngen von bis zu 4,5 Metern. Das Gebäude müsse mindestens 2,5 MeEine ter tiefer gelegt werden, wie bei Lidl, betonte er. So entstünden rund zwölf Meter vom Bestandsbo­den zum First des Marktes. Dazu meinte der Architekt, dass die Höheneinst­ellung unter anderem so optimiert wurde, dass ein Einzelhand­el anhand der möglichen Gefälle noch funktionie­re und die Absenkung des Parkplatze­s gegenüber

Vollwert Bäckerei Schneider zieht in Netto mit ein

der Augsburger Straße vertretbar sei. Außerdem müsse die Barrierefr­eiheit gewährleis­tet sein. Fazit: Die Höheneinst­ellung sei städtebaul­ich noch vertretbar. Diesen Ausführung­en schloss sich der Gemeindera­t einstimmig an.

Inzwischen ist bekannt, welche Bäckerei im Netto-Markt mit einziehen wird: Die Vollwert-Bäckerei Schneider wird hier eine Filiale mit kleinem Café-Bereich eröffnen, wie ihr Chef Georg Schneider gegenüber unserer Zeitung erklärte. Er eröffnet die Bäckerei mit Café demnach im Herbst gleichzeit­ig mit dem Discounter.

 ?? Foto: Siegfried P. Rupprecht ?? Auf dem Gelände einer bisherigen Gärtnerei an der Augsburger Straße in Fischach wird ein Sondergebi­et Einzelhand­el ausgewiese­n. In der jüngsten Sitzung setzten sich die Marktgemei­nderäte mit Anregungen und Kritik an dem Projekt auseinande­r.
Foto: Siegfried P. Rupprecht Auf dem Gelände einer bisherigen Gärtnerei an der Augsburger Straße in Fischach wird ein Sondergebi­et Einzelhand­el ausgewiese­n. In der jüngsten Sitzung setzten sich die Marktgemei­nderäte mit Anregungen und Kritik an dem Projekt auseinande­r.

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