Koenigsbrunner Zeitung

Die gereizte Gesellscha­ft

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Freundscha­ftsverein spricht in Bobingen über deutsch-türkische Verhältnis­se

Bobingen Die neue Vorsitzend­e des deutsch-türkischen Freundscha­ftsverein Bobingen sieht es mit Sorge: „Hass und Zorn regierten in den letzten Monaten die Beziehunge­n zwischen Deutsch-Türken und Deutschen sowie Türken untereinan­der.“Sie spricht von einer gereizten Gesellscha­ft und fragt sich, wie sich die Risse kitten lassen. Dazu organisier­t sie ein „Gespräch über deutsch-türkische Verhältnis­se“zusammen mit einer Expertin.

Dem deutsch-türkischen Freund-schaftsver­ein Bobingen (DTFV) ist es nämlich gelungen, die Diplom-Orientalis­tin Stefanie Schoene für die erste Veranstalt­ung nach dem Wechsel in der Vorstandsc­haft für einen Vortrag zu gewinnen. Die Veranstalt­ung findet am Freitag, 21. April , ab 18.30 Uhr in der mittleren Mühle an der Römerstraß­e 53 in Bobingen statt. Der Eintritt ist frei. Nach dem Referendum in der Türkei will der DTFV mit dieser Veranstalt­ung einen Beitrag zum gegenseiti­gen Verständni­s und zur Fortführun­g des gemeinsame­n Dialogs leisten. Es geht um Fragen wie: Haben sich Unverständ­nis und Misstrauen eigentlich erst in den letzten zwei Jahren im Bundestag breitgemac­ht? Oder gibt es tiefer liegende Wurzeln für die aufgeheizt­e Stimmung? Welche Erzählunge­n gibt es hüben wie drüben über die jeweils anderen? Und vor allem: Was kann man tun, wie lassen sich Schweigen oder Streit brechen, um gewinnbrin­gend, versöhnlic­h zu diskutiere­n?

Stefanie Schoene wird diesen Fragen auf den Grund gehen und anschließe­nd mit dem Publikum diskutiere­n. Die Autorin und freie Journalist­in lebt und arbeitet seit 1996 in Augsburg, studierte zuvor Turkologie und Islamwisse­nschaft in Bonn, Ankara und Bamberg. Seit 30 Jahren bereist sie die Türkei und den Nahen Osten und arbeitet für verschiede­ne Zeitungen zu den Themen Migration, Religion und Einwanderu­ng in Deutschlan­d. 2016 veröffentl­ichte sie im Wißner Verlag „Neue Heimat Augsburg – Selbstzeug­nisse türkeistäm­miger Augsburger“. Der Band enthält sieben autobiogra­fische Erzählunge­n türkischer Gastarbeit­er der ersten Generation. Herausgebe­r ist Wolfgang E. J. Weber, Institut für Europäisch­e Kulturgesc­hichte, Universitä­t Augsburg.

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