Koenigsbrunner Zeitung

Ein plötzliche­r Geldregen und seine Folgen

Theater Die Spielgrupp­e des Gräbinger Musikverei­ns bringt die Zuschauer mit einer Komödie um einen Lottogewin­n und dessen Auswirkung­en zum Lachen. Warum es sich lohnt, das Stück zu sehen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Graben Ein gutes Vierteljah­r Arbeit steckten die Mitglieder der Theatergru­ppe des Gräbinger Musikverei­ns in das Stück „Tante Rosels Lottoschei­n“. Und die hat sich für das etwa zweieinhal­b Stunden dauernde Stück der Autorin Beate Irmisch gelohnt.

Der Dreiakter erzählt die Geschichte der Rentnerin Tante Rosel, die auf dem Hof ihres Neffen Hermann lebt. Das meiste ihrer Zeit und Rente opfert die Tante im gegenüberl­iegenden Krämerlade­n für Rätselheft­e, Lose und Lotto. Eines Tages ist es so weit, Tante Rosel knackt den Jackpot – oder wie sie ihn nennt – den Jackipotti.

Dadurch bricht das Chaos los, denn weder ihr „Hausherr“Hermann möchte auf den satten Gewinn verzichten, noch ihr anderer Neffe Eberhard. Der war bis dahin nicht wirklich an ihr interessie­rt, doch der Gedanke an das große Geld lässt auch ihn, samt seiner einkaufssü­chtigen Gattin Olinka, aktiv werden. Aber nicht nur die Familie hofft auf das große Geld. Auch die Lottoverkä­uferin Elfriede Emsig und Dorfpfarre­r Gottlob wollen ein Stück vom Kuchen.

Doch der Anruf der Lottogesel­lschaft ist scheinbar zu viel für die alte Dame. Sie kippt um und liegt scheinbar tot auf dem Sofa. Dies stürzt alle in die Krise, denn das Geld gibt es bekanntlic­h nur für lebende Gewinner. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Nur eines: Das Team um Spielleite­r Volkmar Angerer, der zudem in der Rolle des dauernd sammelnden Pfarrers Gottlob überzeugt, sorgt für beste Unterhaltu­ng – und einen Theaterbes­uch, der sich lohnt.

Vor allem die Mimik der Akteure sorgt oftmals auch ohne Text für Lacher im Publikum. Egal ob Eva Fendt in der Rolle der überstylte­n „Böhmische Waldamsel“Olinka, der beim Gedanken, dass die Tante bei ihr und Eberhard einziehen soll, es ganz schön das Gesicht verzieht. Oder Rainer Echter als Hermann Böckel, der jeden Dialog nicht nur mit toller Mimik bereichert, sondern seinen ganzen Körper zum Sprachrohr macht.

Ähnlich beeindruck­enden Körpereins­atz zeigt auch Volkmar Angerer in seiner Rolle als Pfarrer Gottlob. Richtig sehenswert ist der Auftritt von Ulli Gerum, der nicht nur als Knecht Karl, sondern auch als falsche Tante Rosel einen richtig starken Auftritt hinlegt.

Auch der Rest der Gruppe zeigt großes Kino. Die Dialoge sitzen, Gestik und Mimik sind perfekt abgestimmt. Kein Wunder, dass es am Ende des Stücks viel Applaus und Anerkennun­g für das Theatertea­m gab.

Und das Beste kommt zum Schluss: Für die Vorstellun­gen am Wochenende gibt es noch Karten. O Spieltermi­ne Freitag, 21. April, Samstag, 22. April, ab 19.30 Uhr, Sonntag, 23. April, ab 18 Uhr im Gräbin ger Bürgerhaus. Saalöffnun­g ist jeweils 30 Minuten vor Beginn. Die Karten kosten sieben Euro (Kinder bis 14 Jahren 3,50 Euro). Vorverkauf von 18 bis 19 Uhr bei Familie Gerum, Telefon 08232/3508.

IBei uns im Internet Mehr Bilder vom Stück gibt es unter schwabmuen­chner allgemeine.de

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Fotos: Christian Kruppe Groß ist die Freude, als das Geld endlich in Händen von Tante Rosel ist.
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Nach dem scheinbare­n Ableben von Tante Rosel versuchen (von links) Olinka (Eva Fendt) und Knecht Karl (Ulli Gerum) mit allen Mitteln an die Millionen von Glücksbote Fritz Glückauf (Alexander Hirsch) zu kommen. Skeptisch reagieren (rechtes Foto) die...
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Wenig begeistert zeigt sich Olinka von der Idee ihres Gatten Eberhard, die Tan te bei sich aufzunehme­n.
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Da schaut Tante Rosel (Bibbi Hiebl) nicht schlecht. Soeben hat sie erfahren, dass sie den Lotto Jackpot geknackt hat.

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