Ein plötzlicher Geldregen und seine Folgen
Theater Die Spielgruppe des Gräbinger Musikvereins bringt die Zuschauer mit einer Komödie um einen Lottogewinn und dessen Auswirkungen zum Lachen. Warum es sich lohnt, das Stück zu sehen
Graben Ein gutes Vierteljahr Arbeit steckten die Mitglieder der Theatergruppe des Gräbinger Musikvereins in das Stück „Tante Rosels Lottoschein“. Und die hat sich für das etwa zweieinhalb Stunden dauernde Stück der Autorin Beate Irmisch gelohnt.
Der Dreiakter erzählt die Geschichte der Rentnerin Tante Rosel, die auf dem Hof ihres Neffen Hermann lebt. Das meiste ihrer Zeit und Rente opfert die Tante im gegenüberliegenden Krämerladen für Rätselhefte, Lose und Lotto. Eines Tages ist es so weit, Tante Rosel knackt den Jackpot – oder wie sie ihn nennt – den Jackipotti.
Dadurch bricht das Chaos los, denn weder ihr „Hausherr“Hermann möchte auf den satten Gewinn verzichten, noch ihr anderer Neffe Eberhard. Der war bis dahin nicht wirklich an ihr interessiert, doch der Gedanke an das große Geld lässt auch ihn, samt seiner einkaufssüchtigen Gattin Olinka, aktiv werden. Aber nicht nur die Familie hofft auf das große Geld. Auch die Lottoverkäuferin Elfriede Emsig und Dorfpfarrer Gottlob wollen ein Stück vom Kuchen.
Doch der Anruf der Lottogesellschaft ist scheinbar zu viel für die alte Dame. Sie kippt um und liegt scheinbar tot auf dem Sofa. Dies stürzt alle in die Krise, denn das Geld gibt es bekanntlich nur für lebende Gewinner. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Nur eines: Das Team um Spielleiter Volkmar Angerer, der zudem in der Rolle des dauernd sammelnden Pfarrers Gottlob überzeugt, sorgt für beste Unterhaltung – und einen Theaterbesuch, der sich lohnt.
Vor allem die Mimik der Akteure sorgt oftmals auch ohne Text für Lacher im Publikum. Egal ob Eva Fendt in der Rolle der überstylten „Böhmische Waldamsel“Olinka, der beim Gedanken, dass die Tante bei ihr und Eberhard einziehen soll, es ganz schön das Gesicht verzieht. Oder Rainer Echter als Hermann Böckel, der jeden Dialog nicht nur mit toller Mimik bereichert, sondern seinen ganzen Körper zum Sprachrohr macht.
Ähnlich beeindruckenden Körpereinsatz zeigt auch Volkmar Angerer in seiner Rolle als Pfarrer Gottlob. Richtig sehenswert ist der Auftritt von Ulli Gerum, der nicht nur als Knecht Karl, sondern auch als falsche Tante Rosel einen richtig starken Auftritt hinlegt.
Auch der Rest der Gruppe zeigt großes Kino. Die Dialoge sitzen, Gestik und Mimik sind perfekt abgestimmt. Kein Wunder, dass es am Ende des Stücks viel Applaus und Anerkennung für das Theaterteam gab.
Und das Beste kommt zum Schluss: Für die Vorstellungen am Wochenende gibt es noch Karten. O Spieltermine Freitag, 21. April, Samstag, 22. April, ab 19.30 Uhr, Sonntag, 23. April, ab 18 Uhr im Gräbin ger Bürgerhaus. Saalöffnung ist jeweils 30 Minuten vor Beginn. Die Karten kosten sieben Euro (Kinder bis 14 Jahren 3,50 Euro). Vorverkauf von 18 bis 19 Uhr bei Familie Gerum, Telefon 08232/3508.
IBei uns im Internet Mehr Bilder vom Stück gibt es unter schwabmuenchner allgemeine.de