Jubelt der FCP bald nicht mehr in Pipinsried?
Präsident Konrad Höß beklagt die mangelnde Unterstützung von Marktgemeinde und Landkreis. Deshalb zog der 76-Jährige sogar einen Umzug des Bayernligisten in Erwägung. Warum es nun aber doch „daheim“weitergehen soll
Altomünster Pipinsried Eigentlich könnte alles so schön sein beim Bayernligisten FC Pipinsried. Nach dem 3:2-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den FC Ismaning hat das Team aus dem Altomünsterer Ortsteil fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Schwabmünchen und spielt so gut wie sicher in der Relegation zur Regionalliga.
Zudem erhielt der Verein nach intensiver Prüfung die Zulassung für die Regionalliga von der BFVZulassungskommission. Bis zum 1. Juli hat der Verein nun Zeit, die Bedingungen zu erfüllen. Doch genau hier liegt das Problem. FCPPräsident Konrad Höß fühlt sich von der Gemeinde Altomünster und dem Landkreis Dachau etwas im Stich gelassen: „Nur das Notwendigste wird gemacht. Es ist im Vergleich zu anderen Kommunen einfach zu wenig Unterstützung da. Für gehobenen Amateursport haben nur wenige etwas übrig.“Dabei betont der 76-Jährige die Bedeutung eines Aufstiegs in die Regionalliga. „Es wäre schon eine Sensation, wenn ein Dorf mit 400 Einwohnern in der höchsten Amateurklasse kickt.“Als Beispiel in Sachen fehlender Hilfe nennt er den geplanten Zuschauerparkplatz westlich des Sportgeländes. Die Gemeinde werde laut Höß zwar die Wiese pachten, doch um den Parkplatz müsse sich der FCP selbst kümmern. „Es gibt auch positive Signale. Aber die sind eher selten. Die Arbeit bleibt meist beim Verein hängen“, stellt er fest.
Den größten Ärger gab es aber wegen des Sicherheitskonzeptes. Der FC Pipinsried hat bislang noch keinen umfangreichen Plan erstellen lassen, was Höß Kritik seitens der Gemeinde einbrachte. „Ich nehme doch nicht einfach so ein paar Tausend Euro in die Hand. Am Ende muss ich dann die Planung noch in den Papierkorb werfen“, rechtfertigt sich Höß. In den kommenden Wochen will der Präsident aber auch hier mit der Arbeit beginnen. Verärgert war der Klubgründer aber dennoch. Zwischenzeitlich spielte er sogar mit dem Gedanken, der Gemeinde den Rücken zu kehren und seine Heimspiele zur Not andernorts auszutragen. Eine mögliche Option wäre Pfaffenhofen an der Ilm gewesen. Dort absolvierte der FCP fast seine komplette Wintervorbereitung auf Kunstrasen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Umzug nach Fürstenfeldbruck.
Seit Kurzem sind derartige Pläne laut Höß vom Tisch: „Wir vom Verein und einige Fans haben diskutiert, und wenn man alles zusammen betrachtet, dann ist es Blödsinn, hier wegzugehen.“In Pfaffenhofen gäbe es Probleme mit der Umzäunung, und in Fürstenfeldbruck würden derzeit die Ansprechpartner wegen Bürgermeisterwahlen fehlen. „Es macht also keinen Sinn, sich anderweitig umzuschauen.“Wenn alles nach Plan läuft, sieht sich der FC Pipinsried für zuschauerstarke Spiele wie gegen den FC Bayern II und die „kleinen Löwen“gut gerüstet. „Wir hätten dafür eine Kapazität von bis zu 2000 Zuschauern. Das sollte reichen.“Der 76-Jährige hat keinen Zweifel, dass der Verein im Aufstiegsfall die Bedingungen erfüllen wird.
Doch bis es so weit ist, haben die Pipinsrieder noch viel vor sich. Zunächst muss der FCP die Relegation klarmachen und dann in den K.-o.Spielen bestehen. „Wir sind sicherlich nicht der Favorit. Die möglichen Gegner aus der Regionalliga sind allesamt Hochkaräter. Das wird ganz schwierig“, so Höß. Doch auch wenn es am Ende nicht reicht, würde sich der Präsident freuen: „Das werden wieder Spiele auf hohem Niveau und mit vielen Zuschauern.“Vor zwei Jahren scheiterte der FCP in der Relegation am VfR Garching.