Warum nur Lasogga?
Der Abstiegskampf bringt seltsame Helden hervor
Augsburg Am Ende hängt eines am anderen. Nichts mehr verliert sich in der Tiefe des Raumes. Es droht der Abstieg – und der ist im Fußball ein bisschen wie Sterben. Das Tor, das in der Schalke-Arena fällt, lässt 500 Kilometer südlich die Spieler des FC Ingolstadt ins Gras sinken.
Der FCI ist für die Bundesliga gestorben und begleitet den bereits verblichenen SV Darmstadt in die 2. Liga. Der Hamburger SV darf dagegen noch auf Rettung hoffen. Pierre-Michel Lasogga hat dem HSV Aufschub verschafft. In der 92. Minute der 1:1-Ausgleich gegen Schalke. Ausgerechnet Lasogga! Schon 2014 hat er den HSV gerettet. Vom Glück benebelt haben die Hamburger den zuvor nur ausgeliehenen Rumpelfußballer für 8,5 Millionen Euro gekauft. Geld verbrennen, das muss man ihnen lassen, können sie beim HSV. Lasogga saß danach meist auf der Bank. 13 Monate hatte er nicht mehr getroffen, ehe er den Ball jetzt ins Netz murmelte. Ein erbärmlicher Treffer. Ähnlich den seltsamen Helden, die der Abstiegskampf hervorbringt. Nehmen wir Thorsten Schiffner, SchiedsrichterAssistent auf Schalke. Er hätte den Ingolstädtern noch die Hoffnung auf den Relegationsplatz erhalten und Augsburgern sowie Wolfsburgern einen geruhsamen letzten Spieltag bescheren können. Aber Schiffner sah den Eckball im Aus, den Kolasinac ins HSV-Tor köpfte, und hob die Fahne. Ein gnädiger Wink für den HSV, der am letzten Spieltag auf Wolfsburg trifft. Ein Remis dort wäre für den FCA die Rettung – egal, wie er selbst in Hoffenheim spielt. Ohne ein bisschen zu sterben aber wird es auch am Samstag wieder nicht abgehen. »Sport