Berlin ist im Panda Fieber
Bald kommen Meng Meng und Jiao Qing in die Hauptstadt. Es ist wie ein Staatsbesuch
Berlin Träumchen und Schätzchen, besser bekannt als Meng Meng und Jiao Qing, kommen zwar erst am Samstag aus der chinesischen Provinz Chengdu in den Berliner Zoo. Die Hauptstadt ist aber schon seit Tagen im „Panda-Fieber“– die Ankunft von Träumchen und Schätzchen, so ihre Namen auf Deutsch, wird dort heiß ersehnt.
Ob das die Tiere wohl ähnlich sehen? Sie kommen jedenfalls nicht etwa nach Berlin, weil sie Lust auf Veränderung haben – nein, es geht um mehr: Die Bären sind im diplomatischen Dienst. Und die Strategie ihres Besitzers, der Volksrepublik China, könnte aufgehen. Jeder weiß, dass kaum ein Tier die Herzen der Menschen schneller zum Schmelzen bringt, als die schwarz-weiß gefleckten Bambus-Fresser. Und sind die Deutschen erst einmal in die Bären verliebt, wirkt sich das positiv auf die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder aus. So der chinesische Plan, der in der Vergangenheit bereits oft aufgegangen ist. Es gibt sogar einen eigenen Begriff dafür: PandaDiplomatie.
Die chinesische Regierung, die sozusagen ein Monopol auf die seltenen Pandas hat, setzt diese seit Jahrzehnten strategisch ein: So schenkte Mao dem US-Präsidenten Richard Nixon ein Panda-Paar; im Jahr 1980 sicherte Kanzler Helmut Schmidt zwei Bären für Berlin. Mittlerweile sind die Tiere allerdings kein Geschenk mehr, sondern nur noch ein Leihgabe. Eine kostspielige Leihgabe. Und, so betonte es der chinesische Botschafter in Deutschland im April, eine „Geste für die Freundschaft“. 15 Jahre lang dürfen die Bären nun also bleiben, für eine Million US-Dollar pro Jahr Gebühr – ein Freundschaftspreis sozusagen. In Berlin ist man völlig aus dem Häuschen. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte sich ein Lä- cheln nicht verkneifen, als sie auf einer Pressekonferenz verkündete, dass Berlin das erste Mal seit 2012 wieder ein Panda-Paar bekommt. Das einzige in Deutschland. Auf der Internetseite des Tiergartens gibt es einen Countdown, in einem Blog wird täglich Neues berichtet.
Der „Staatsbesuch“will gut vorbereitet sein: Das Gehege für die Pandas wurde für neun Millionen Euro gebaut, damit die Tiere dort auf Bäume klettern und in einem Wasserlauf baden können. Ein Tierpfleger, der „Panda-Papa“, wurde entsprechend geschult – er flog eigens nach China, um die Kunst des „Panda-Brot-Backens“zu lernen. Dazu werden verschiedene Mehlsorten, Haferflocken und Erdnussöl vermengt: neben Bambus die Leibspeise von Meng Meng und Jiao Qing.