Intensive Zeit in der Hospizausbildung
Die Hospizgruppe feiert die Aussendung von 14 Kursteilnehmern. Sie beschäftigten sich sechs Monate lang mit Tod, Trauer und Einfühlungsvermögen
Schwabmünchen Mit einer eindrucksvollen Aussendungsfeier in der Unterkirche und im Pfarrzentrum von St. Michael haben 14 Teilnehmer ihre Ausbildung zum Hospizbegleiter bei der Schwabmünchner Hospizgruppe St. Elisabeth abgeschlossen. Nun verstärken sie das 55 Teilnehmer umfassende ehrenamtliche Team in der Sterbebegleitung.
Rund ein halbes Jahr lang haben sich 13 Frauen und ein Mann intensiv an zahlreichen Seminarabenden und in ganztägigen Fortbildungseinheiten mit Sterben, Tod und Trauer auseinandergesetzt. Darüber hinaus absolvierten sie Praktika in Altenhilfe-Einrichtungen. Auf dem Programm standen Themen wie Schmerztherapie, Patientenverfügung oder Demenz, aber auch seelsorgerlich-spirituelle Begleitung am Lebensende, Bestattungsrituale und Trauerbegleitung. Es galt auch, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Von einer „intensiven Zeit“, „wertvollen Erfahrungen“und einer „Bereicherung“berichteten Petra RennerKuhn und Christine Stahl stellvertretend für alle Kursteilnehmer bei der Aussendungsfeier.
Vorbereitet und durchgeführt wurde die Ausbildung der neuen Hospizbegleiter von Hospizleiterin Uta Zeuner, ihrer Vorgängerin Gabriele Spahr sowie Edith Hechtl, die als hauptamtliche Palliativfachkraft die Hospizarbeit koordiniert. Unterstützt wurden die Kursleiterinnen von erfahrenen Referenten, denen Zeuner bei der Abschlussfeier ebenso dankte wie den erfahrenen Hospizbegleitern, die nun mithelfen, die neuen Kollegen in den praktischen Dienst einzuführen. Fast alle Kursteilnehmer arbeiten künftig ak- tiv in der Hospizgruppe mit – Uta Zeuner freute sich über das künftige „Miteinander im hospizlichen Tun“.
Zertifikate und Blumen bekamen die Kursteilnehmer aus der Hand von Zeuner und Andreas Claus, dem Vorsitzenden des Caritasverbands Schwabmünchen, unter dessen Dach die Hospizgruppe tätig ist. Claus lobte die „lebendige, wissbegierige und engagierte Kursgrup- pe“. Zugleich griff er in seiner Ansprache die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts kritisch auf, die Schwerkranken den Zugang zu lebensbeenden Medikamenten zugesteht, und betonte: „Es geht um Zuwendung für Menschen am Lebensende, nicht um die Zuteilung der tödlichen Dosis.“
Der Feier im Pfarrzentrum ging ein ökumenischer Wortgottesdienst in der Unterkirche von St. Michael voraus, in der Stadtpfarrer Christoph Leutgäb anhand biblischer Texte die Begleitungsaufgabe der Hospiz-Ehrenamtlichen unterstrich. Der bei den Aussendungsfeiern der Hospizgruppe schon traditionelle Lichter-Segenstanz bildete einen emotionalen Höhepunkt des geistlichen Teils.
Die Hospizgruppe St. Elisabeth betreut seit 1996 unentgeltlich in Schwabmünchen, auf dem Lechfeld und in den Stauden zu Hause, in Pflegeheimen und im Krankenhaus Menschen am Lebensende und deren Angehörige. Der Einsatz der 55 ehrenamtlichen Hospizbegleiter wird von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen koordiniert. 2016 wurden rund 100 Schwerkranke und Sterbende unterstützt. Die Hospizgruppe ist zudem in der Trauerbegleitung tätig.