Verhaltenes Wachstum bei Raiffeisenbank
Die bei der Generalversammlung in Hiltenfingen präsentierten Zahlen sorgen trotzdem für Zufriedenheit. Wieso der Aufsichtsrat von einem Callcenter in Dublin spricht
Hiltenfingen Auch wenn die europäische Zinspolitik das Leben der Banken nicht einfach macht, blickt die Raiffeisenbank Hiltenfingen trotzdem auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Vorstand Jürgen Thumm erklärt: „Durch die gute Wirtschaftslage geht es voran, auch wenn die extreme Zinspolitik der europäischen Zentralbank auch auf unsere Geschäfte einen negativen Einfluss hat.“
Trotz dieser Widrigkeiten weist die Hiltenfinger Bank ein Bilanzwachstum von 6,1 Prozent aus. „Nach dem starken Zuwachs im Vorjahr war das Wachstum, auch bedingt durch den starken Abbau von Verbindlichkeiten, eher verhalten“, erklärt Thumm.
Obwohl sich das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig entwickelte, beurteilt Thumm die Ertragslage als zufriedenstellend.
Sollte die „Nullzins-Zeit“weiter anhalten, sieht Thumm einen weiteren Rückgang des Betriebsergebnisses. Im Vorjahr machte die Raiffeisenbank Hiltenfingen einen Jahresüberschuss in Höhe von rund 244000 Euro. Davon wurden 135 000 Euro vorweg den Rücklagen zugeführt. Vom bleibenden Bilanzgewinn von 108000 Euro werden den Mitgliedern 16000 Euro an Dividende ausgeschüttet, der restliche Betrag wird ebenfalls den Rücklagen zugeführt.
Aufsichtsrat Ludwig Müller hob die Bedeutung der Bank als verlässliches und vor Ort verankertes Unternehmen hervor: „Was hilft es, wenn man in der digitalen Welt mit ein paar Klicks alles bekommt, aber bei Problemen bei einem CallcenterMitarbeiter in Dublin landet? Das ist bei Raiffeisenbanken anders. Hier arbeiten Menschen aus der Region und es gibt die Möglichkeit der Mitbestimmung.“
Auch Thomas Kuschel, Regionaldirektor der DZ-Bank, hob den Erfolg des Raiffeisensystems hervor. „Wir sind eine von sieben nicht staatlichen Banken in der EU mit Top-Ranking.“