Autofahren können die Briten auch nicht
Die Briten machen nur Ärger. Zapfen jahrzehntelang Milliarden Euro aus den EU-Kassen ab und sagen dann Europa von einem Tag auf den anderen Goodbye. Können nicht kochen, schnappen uns morgens um fünf Uhr die Liegen auf Mallorca weg und kaufen ihren Führerschein bei Harrods. Ist doch klar wie zwei Stunden lang gezogener Earl Grey Tee: Wer auf der falschen Straßenseite fährt, lernt nie richtig Autofahren. Hat die ganze Sportwelt am Wochenende in Baku gesehen. Hinter dem Safety Car lupfte Lewis Hamilton kurz das Gaspedal, sodass Sebastian Vettel das Heck des vor ihm fahrenden Mercedes küsste. In seiner Wut zog der Deutsche neben den Briten und rammte ihn mit seinem Ferrari.
Na und? Das ist gute alte deutsche Rennfahrer-Tradition. Schon mit dem Rammstoß von Jerez hat Michael Schumacher Formel1-Geschichte geschrieben. 1997 wollte der damalige Ferrari-Pilot im letzten Saisonrennen seinen ärgsten Rivalen Jacques Villeneuve mit einem rüden Rempler von der Strecke bugsieren. Dann wäre der Deutsche Weltmeister geworden. Der Schuss ging nach hinten los. Schumacher blieb im Kiesbett stecken, der Kanadier raste zum Titel. Der Automobil-Weltverband FIA leitete eine Untersuchung ein und erkannte dem Kerpener den zweiten WM-Rang ab. Später bereute Schumacher sein Manöver: „Wenn ich einige Momente noch einmal neu erleben könnte, dann würde ich einiges anders machen – zum Beispiel Jerez 1997.“
Bei Vettel fehlt die Einsicht, dass er Mist gebaut hat – noch. Das Reglement sagt, dass der Führende bei einem Re-Start das Tempo vorgibt. Allerdings darf er auch nicht so fahren, dass er andere Piloten in Schwierigkeiten bringt.
Mit seinem Manöver sammelte Vettel fleißig Strafpunkte. Während in der Flensburger Verkehrssünderkartei bei acht Punkten der Führerschein weg ist, gelten für die Superlizenz in der Formel 1 andere Regeln. Neun Zähler hat Vettel auf dem Konto, bei zwölf Einträgen ist sein Lappen weg. Dann verhängt die FIA eine Sperre für ein Rennen.
Nicht bekannt ist, ob die Formel1-Piloten mit dem freiwilligen Besuch eines Fahreignungsseminars ihr Strafkonto abbauen können. Das wäre doch eine Option für Sebastian Vettel.