Zum Geburtstag gibt es eine Rosenkönigin
Der Gartenbauverein Schwabmünchen wird 130 Jahre alt. Ein Blick auf die Geschichte des Vereins
Schwabmünchen Am Anfang stand die Biene, genauer gesagt der Bezirksverein der Imker Augsburg. Denn dieser traf sich im Dezember 1887 zur Versammlung in Schwabmünchen. Im Zuge dieser Veranstaltung traten die rund 30 Mitglieder aus Schwabmünchen aus dem Bezirksverband aus und gründeten ihren eigenen Bienenzuchtverein. Aus diesem wurde im Verlauf der Jahre der Verein für Gartenbau und Landespflege, wie er nun 130 Jahre später offiziell heißt.
Im Volksmund wird aber wohl der Name Obst- und Gartenbauverein – so heißt er seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges – immer präsent sein. In seiner Anfangszeit des Vereines war das damals sehr bedeutende Imkern noch im Vordergrund, der Obstanbau war noch reine Privatsache. Schon 1893 folgte die erste Obstausstellung in Schwabmünchen, und die Obstbauern übernahmen im Verein immer mehr die Überhand. Drei Jahre später folgte die erste Umbenennung in Bienenzucht- und Obstbauverein. Mit den Jahren folgte der erste Baumschneidekurs, bis heute ein fester Bestandteil im Vereinsjahr.
Eine staatlich angeordnete Zählung aller Obstbäume ergab 1913 die stattliche Zahl von 4910 Obstbäumen – bei gerade einmal 3600 Einwohnern. Ende der 1920er-Jahre rückten auch die Blumen immer mehr in den Mittelpunkt des Vereinslebens, und der Blumenschmuck an den Häusern wurde gefördert. 1934 erfolgte so die nächste Änderung des Vereinsnamens, da die Imker einen eigenen Verein gründeten. Nunmehr lautete der Name Gartenbauverein. Dieser hielt sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
1946 wurde der Verein auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung aufgelöst, aber umgehend wieder neu gegründet. Diesmal unter dem Namen Obst- und Gartenbauverein. Am Vereinsziel hat sich in den Jahren nicht allzu viel geändert. Damals wie heute geht es um Erfahrungsaustausch, fachliche Bildung und Kameradschaft. Davon zeugen unzählige Kurse rund um das Thema Garten und viele Ausflugs- fahrten. Auch die Nachwuchsarbeit hielt in den vergangenen Jahren Einzug ins Vereinsleben. Ein weiterer Punkt hat sich in Jahrzehnten ebenfalls ausgebildet: Die Verschönerung des Ortsbilds. Was mit dem Blumenschmuck in den 1920er-Jahren begann, währt bis heute fort. So kümmert sich der Verein um das Umfeld der Nepomuk-Statue nahe der Polizei und sorgt auch für die Osterkrone an der St.-Michael-Kirche, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dass diese Form der Vereinsarbeit fruchtbaren Boden findet, zeigt nicht nur die fortwährend hohe Besucherzahl bei Vereinsveranstaltungen, sondern auch die stolze Zahl von mehr als 300 Menschen, die in einem der ältesten Vereine der Stadt Mitglied sind. Aus diesem Grund hat sich der Vorsitzende Josef Wehringer etwas Neues einfallen lassen. In diesem Jahr verzichtet der Verein auf sein Weinfest und richtet statt dessen passend zur Jahreszeit erstmals ein Rosenfest aus. Dies findet am heutigen Freitag ab 19.30 Uhr in der Stadthalle statt. Mit dabei ist Florina Stümpfl – Schwabmünchens erste Rosenkönigin.