Mythos Bayern
Der Freistaat wird 100. Das wird mit Jubel und Trubel gefeiert
München Der Witz an einem Mythos ist ja, dass man ihn nicht wirklich erklären kann – und je größer er ist, umso weniger. Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum des Freistaats Bayern, das kommendes Jahr mit gigantischem Programm gefeiert wird, mussten das die Organisatoren der Bayerischen Landesausstellung erfahren, die 2018 im Kloster Ettal stattfinden wird. Sie fragten Bürger nach dem „Mythos Bayern“und bekamen jede Menge Antworten, die, jede für sich genommen, eindeutig, in ihrer Gesamtheit dann aber doch wieder recht vieldeutig waren. Aber wie sollte das auch anders sein in einem „Freistaat“, der im November 1918 von einem Kommunisten erfunden wurde und nun schon seit rund 70 Jahren fast ununterbrochen von der CSU regiert wird. Wie sollte es anders sein in einem Land, in dem aufrechte Demokraten sagen: „Bayern ist eine Republik, Bayern braucht keinen König – aber schöner wär’s schon.“Hier wundert sich keiner, dass fast jeder dritte Bayer sich nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov die Unabhängigkeit des Freistaats von der Bundesrepublik wünscht. Kein anderes Bundesland erreicht auch nur annähernd so einen Wert.
Es gibt also viele Gründe, den 100. Geburtstag des Freistaats zu feiern. Die Staatsregierung wird zu einer Serie von Veranstaltungen einladen. Das Haus der Bayerischen Geschichte beteiligt sich mit der Landesausstellung „Mythos Bayern“. Und vielleicht kann auch das neue Museum der bayerischen Geschichte in Regensburg rechtzeitig eröffnet werden – dort hat ein Brand die Fertigstellung verzögert.
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