Kein Durchkommen
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft kommt zum Auftakt gegen Schweden nicht über ein 0:0 hinaus. Somit steht das Team von Bundestrainerin Steffi Jones früh im Turnier unter Druck
Breda Die deutschen Fußballerinnen sind enttäuschend in ihre Mission Titelverteidigung bei der EM in den Niederlanden gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainerin Steffi Jones kam in ihrem Auftaktmatch gegen Schweden am Montag in Breda nicht über ein mäßiges 0:0 hinaus und muss sich in den kommenden Partien erheblich steigern.
Vor rund 10000 Zuschauern boten beide Teams in der Neuauflage des Olympia-Finals von Rio de Janeiro, das Deutschland vor elf Monaten mit 2:1 gewonnen hatte, eine über weite Strecken wenig berauschende Vorstellung mit wenigen Höhepunkten. Zuvor hatte Russland in der Gruppe B etwas überraschend in Rotterdam mit 2:1 (2:0) gegen die Italienerinnen gewonnen, die am Freitag (20.45 Uhr) in Tilburg der zweite deutsche Vorrundengegner sind. Sollte die deutsche Mannschaft auch die zweite Partie nicht gewinnen, wird es schwer, das Viertelfinale zu erreichen.
Eine kleine Überraschung war die Startelf, die Jones bei ihrem EMDebüt als Cheftrainerin auf den Rasen schickte. Gegenüber dem 3:1-Sieg im letzten Testspiel gegen Brasilien in Heidelberg wechselte die 44-Jährige auf zwei Positionen. Für Linda Dallmann und Hasret Kayikci rückten Josephine Henning Anja Mittag ins Team. Sara Däbritz spielte nicht wie erwartet auf der „Sechs“, sondern rückte auf die linke Halbposition in der Mittelfeldraute, wo sie aber wenig Akzente setzte.
Beim achtmaligen Europameister, der bisher alle fünf EM-Duelle mit Schweden gewann, mangelte es nicht an Engagement, wohl aber an der Präzision im Spiel nach vorn. Die einzige nennenswerte Chance in der 9. Minute durch Svenja Huth machte Schwedens Torfrau Hedwig Lindahl zunichte. Die Stürmerin von Turbine Potsdam wurde von Jones vorsichtshalber wegen Problemen am linken Oberschenkel kurz vor der Pause ausgewechselt.
Für Huth mühte sich fortan die Neu-Münchnerin Mandy Islacker neben Anja Mittag im deutschen Angriff, der bis dato nicht richtig zum Zuge kam, weil es an guten Zuspielen aus dem Mittelfeld haperte. Auch die hoch gehandelte Spielführerin Dzsenifer Marozsán konnte der Partie nicht wie gewohnt Strukund tur verleihen. Nach der Pause erhöhte die insgesamt spielstärkere DFB-Elf den Druck auf das DreiKronen-Team. Schwedens Defensive hielt stand, nach vorn aber setzten die Skandinavierinnen kaum noch Akzente. Fast wäre Islacker die Führung gelungen, doch ihr Schuss in der 65. Minute verfehlte das Tor knapp, einen Heber (83.) konnte Lindahl über die Querlatte lenken.
Deutschland Schult (VfL Wolfsburg) – Blässe (VfL Wolfsburg – 73. Maier (Bayern München)), Henning (Olympique Lyon), Peter (VfL Wolfsburg), Simon (SC Freiburg) – Demann (Bayern München) – Magull (SC Freiburg), Däbritz (Bayern München) – Ma rozsán (Olympique Lyon) – Huth (Turbine Potsdam – 39. Islacker (Bayern München), Mittag (FC Rosengard – 65. Kayikci (SC Freiburg)) Schweden: Lindahl – Samuels son, Fischer, Sembrant, Andersson (87. Ericsson) – Asllani, Dahlkvist, Seger, Schough (55. Rubensson) – Rolfö (56. Blackstenius), Schelin