Neun Kandidaten für eine Viertelmillion Wähler
Bundestag Bis gestern Abend um 18 Uhr mussten die Parteien ihre Bewerber für den Wahlkreis Augsburg-Land benennen. Ob auch alle am 24. September antreten dürfen, wird aber erst noch geprüft
Landkreis Augsburg Punkt 18 Uhr endete gestern Abend die Meldefrist für die Parteien und seitdem ist klar: Höchstens neun Kandidaten bewerben sich im Bundestagswahlkreis Augsburg-Land um das eine zu vergebende Direktmandat für den Deutschen Bundestag. Angeführt wird die Liste vom amtierenden Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz. Der Name des CSU-Politikers wird voraussichtlich ganz oben auf dem Stimmzettel stehen. In der nächsten Zeile findet sich traditionell der Bewerber der SPD – das ist diesmal der Stadtberger Landtagsabgeordnete Herbert Woerlein.
Wie viele Namen tatsächlich auf dem Stimmzettel für die Wahl am Sonntag, 24. September stehen, entscheidet der Kreiswahlausschuss Ende Juli. Er muss überprüfen, ob die jetzt genannten Bewerber tatsächlich zur Wahl zugelassen werden. Zu den Voraussetzungen zählen nach Angaben des stellvertretenden Wahlleiters Johannes Bayerl eine ordnungsgemäße Nominierung, eine Bescheinigung der Gemeinde über das Wahlrecht und – in manchen Fällen – 200 Unterstützer-Unterschriften.
Diese müssen Kandidaten von Gruppierungen vorlegen, die nicht im Bundestag oder einem deutschen Landtag vertreten sind. Dies trifft in Augsburg-Land auf zwei Bewerber zu. Während die ÖDP die 200 Unterschriften für Constanze Freifrau Tucher von Simmelsdorf bereits vorgelegt hat, hat die Bayernpartei nur noch ein paar Tage Zeit. Sie schickt den Untermeitinger Michael Reuschel ins Rennen.
Vor vier Jahren waren bei der Wahl zum Bundestag zehn Direkt Kandidaten am Start. Damals waren unter den Bewerbern jeweils ein Vertreter der Piraten und der Rentner-Partei RRP sowie der rechtsextremen NPD. Sie fehlen diesmal. Dafür gibt es nun den Kandidaten der Bayernpartei und den der Freien Wähler: Der Gersthofer Markus Brem ist seit kurzem auch Bezirkschef der Freien Wähler in Schwaben und im Landkreis Augsburg als Kommunalpolitiker bekannt. Wie vor vier Jahren ist unter den Bewerbern nur eine Frau.
Weiter gewachsen ist die Zahl der Wähler im Bundestagswahlkreis Augsburg-Land. Zu Schwabens größtem Bundestagswahlkreis gehören insgesamt 61 Städte und Gemeinden. Das sind mit Ausnahme Königsbrunns alle Kommunen im Landkreis Augsburg, also insgesamt 45. Hinzu kommen 16 Orte aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, darunter die Städte Aichach und Friedberg. Die Menschen in den anderen acht Kommunen „wählen“im Donau-Ries. Insgesamt hat der Wahlkreis laut Bayerl inzwischen mehr als 250000 Wahlberechtigte – das ist noch einmal etwas mehr als vor vier Jahren. Damals lag die Zahl der potenziellen Wähler bei gut 244 000.
Derzeit gibt es zwei Abgeordnete aus den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg in Berlin. Neben dem vor vier Jahren direkt gewählten Durz hat auch die Aichacherin Iris Eberl im Bundestag Sitz und Stimme. Eberl, die am kommenden Freitag 59 Jahre alt wird, zog über die CSU-Liste ins Parlament ein: Sie rückte 2015 für Peter Gauweiler nach dessen Verzicht nach.