Lkw Fahrer verhindert Katastrophe
Brennenden Lastzug aus der Stadt gelotst
Schrobenhausen Nur einige kleinere Gummireste und größere Streifen platzender Reifen zeugen am Montagnachmittag in einem Wohngebiet von Schrobenhausen von der Heldentat, die sich dort ereignet hat. Stunden vorher hatte sich den Anwohnern der Gerolsbacher Straße ein beängstigendes Bild geboten: An ihren Häusern schleppt sich ein mit 10000 Litern Benzin und 25000 Litern Diesel beladener Tanklastzug Richtung Ortsausgang.
Am Steuer sitzt Jürgen Heim, und aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs züngeln Flammen. Er hat um Punkt 13.47 Uhr die „110“gewählt, nachdem er das Feuer bemerkt hat und nicht eigenhändig löschen konnte. Er fährt seit 23 Jahren jene schweren Gefährte und weiß genau, welche Katastrophe ein Kraftstoff-Brand in der 17000-Einwohner-Stadt anrichten kann. Die Polizisten in der Einsatzzentrale Ingolstadt lotsen den ortsunkundigen Fahrer auf schnellstem Weg aus der Stadt hinaus. Er stoppt das Fahrzeug erst in einer Senke hinter dem Wohngebiet zwischen Schrobenhausen und Aresing,
Fahrer lobt nach dem Brand die Feuerwehr
neben Weizenfeld und grüner Wiese. Als er aussteigt, ist er unverletzt, hat aber gerade sein Leben riskiert.
Jürgen Heim wird immer noch von vielen Menschen für seinen heldenhaften Einsatz gefeiert. Er gibt sich in einem ersten Interview mit dem Online-Portal PfaffenhofenToday gelöst: Er lobt den Löscheinsatz der Feuerwehrleute und berichtet, dass ihn seine Tour eigentlich von Vohburg, wo er den Lastzug betankt hat, über Augsburg nach Memmingen geführt hätte. Während des Höllenritts durch die Stadt habe er nicht viel nachgedacht. Allein, dass er es aus dem Wohngebiet hinaus schaffen müsse.
Bis der Tankzug um 17.25 Uhr auf unter 80 Grad Celsius heruntergekühlt war, herrschte Explosionsgefahr am Stadtrand. Die Anwohner blieben in ihren Häusern, die Fenster geschlossen. Den Schaden am Fahrzeug beziffert die Polizei auf 100 000 Euro. Die Umweltschäden, wie das abgebrannte Weizenfeld, müssen erst noch berechnet werden.