Diese Menschen bauen den Plärrer auf
Am Freitagabend eröffnet Schwabens größtes Volksfest. Bis dahin wird überall noch gehämmert und geschraubt. Was es in den Bierzelten, Fahrgeschäften und an den Ständen zu tun gibt
nik hängt die Lebkuchenherzen auf. Sandra Erlinger kümmert sich um das Verpackungsmaterial. „Frischware wie Mandeln und Nüsse werden am Freitag produziert“, sagt sie. Es wird nicht nur im Wagen gearbeitet. Benjamin Javernik klettert auf das Süßwaren-Geschäft und wischt dort die Oberfläche. „Derzeit sind so viele Wespen unterwegs. Da versuchen wir möglichst alle Zuckerrückstände zu beseitigen, damit nicht noch zusätzliche Tiere angelockt werden“, sagt Sandra Erlinger.
Während am Bonbonniere-Stand gewischt wird, wird schräg gegenüber gehämmert: Friedrich EbertMüller steht vor Ebert’s LandhausImbiss „Zur Schwaben-Pfanne“und befestigt einen Pfahl für den Zaun in den Boden. Der 70-Jährige hilft seinem Sohn beim Aufbau des Biergartens. „Hier entsteht ein Nostalgiegärtchen. Eine 100 Jahre alte Konzertorgel wird auch noch aufgestellt.“Er kennt sich aus: 25 Jahre lang war er selbst mit dem FotoSchießen unterwegs. „Wir waren damals als einzige schwäbische Schausteller auf der Wiesn und auf dem Cannstatter Wasen.“
Alle Schausteller auf dem Plärrer sind Profis, fahren oft schon seit vielen Generationen mit ihren Fahrgeschäften und Ständen von Volksfest zu Volksfest. Edmund Diebold kennt das Leben ebenfalls genau: An einem Tag steht er in seiner SterndlAlm und hilft beim Einräumen des Zelts mit, am anderen Tag kümmert er sich um den Autoskooter, der Anfang der Woche noch in Dachau steht. Einige Fahrgeschäfte kommen direkt vom Dachauer Volksfest oder dem Gäubodenvolksfest in Straubing, die beide erst am Montag zu Ende gegangen sind. Sie werden vor dem Start am Freitag die letzten leeren Stellen auf dem Plärrer füllen.
In der Sterndl-Alm gibt es diese Woche derweil noch viel zu tun. Die Maßkrüge müssen gewaschen und in Position gebracht werden. „Für unser Zelt benötigen wir zwischen 800 und 1000 Maßkrüge. 150 bis 200 Krüge gehen pro Plärrer kaputt, andere werden gestohlen und müssen ersetzt werden“, sagt Edmund Diebold. Er kümmert sich um Organisatorisches und ist für alle Mitarbeiter ein wichtiger Ansprechpartner. Küchenchef Emanuel Baur muss ihn allerdings nichts mehr fragen: Seit fünf Jahren leitet er die Küche des Festzelts. Töpfe und Teller werden von ihm eingeräumt, ab Mittwoch werden Waren angeliefert, ab Freitag steht er täglich ab 8 Uhr morgens in der Küche.
„Bei uns wird alles frisch zubereitet. Insgesamt sind wir sieben Personen in der Küche. Jeder Teller geht nach dem Anrichten noch einmal durch meine Hand.“Die Zukunft der Sterndl-Alm ist ungewiss. „Wir überlegen nach jedem Plärrer, ob es sich überhaupt rentiert. Das werden wir dieses Mal auch tun“, sagt Edmund Diebold. Das Zelt habe eine Größe, die es dem Festwirt nicht einfach macht. Für angesagte Bands sei es zu klein. Diebold: „Trotzdem müssen wir uns auch besondere Gags einfallen lassen, damit das Publikum kommt“.
Was für die Betreiber von Fahrgeschäften besonders zählt, sind keine Bands, sondern das Wetter. Am „Flipper“wünschen sich die Mitarbeiter für die kommenden zwei Wochen 20 Grad und Sonnenschein. Zwei Tage braucht Tobias Körbs, bis er das Rund- und Hochfahrgeschäft aufgebaut hat. „Wenn es mal schnell gehen muss, dann geht das aber auch an einem Tag“, sagt er. Bis der Plärrer am Freitagabend um 18 Uhr beginnt, gibt es für sie noch alle Hände voll zu tun: Es werden Lichter ausgewechselt, Farbe nachgestrichen, Schrauben und Sicherungssplinte kontrolliert. Diese wichtige Kontrolle wird täglich wiederholt. „Die Arbeit geht hier bestimmt nie aus“, sagt Tobias Körbs.
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