Koenigsbrunner Zeitung

Doch das Fieber bleibt

- VON REINHOLD RADLOFF

Das ist ein echter Paukenschl­ag: Der ASC Bobingen beschloss das Aus für das Bergrennen. Unglaublic­h? Nein. Das hat sich seit Jahren angekündig­t.

Das Rennen in Mickhausen musste ja schon einmal ausfallen: 2105. Da wurden allerdings teilweise noch andere Probleme dafür verantwort­lich gemacht als heute. Damals hieß es: „Tiefgreife­nde organisato­rische Gründe machen die Absage unumgängli­ch.“Im Endeffekt hing es, grob gesprochen, an einem einzigen Mann. Durch seinen Ausfall war die komplizier­te Daten- und Informatio­nsversorgu­ng nicht zu gewährleis­ten.

Doch auch damals gab es schon Helferprob­leme und weitere Unwägbarke­iten. Und dann waren da Jahr für Jahr die finanziell­en Sorgen. Die Einnahmen reichten nicht, vor allem in Jahren mit schlechtem Wetter. Sponsoreng­elder waren also immer unumgängli­ch. Und die flossen oft nicht in der benötigten Höhe.

Außerdem werden Jahr für Jahr immer noch höhere Anforderun­gen an die Organisati­on gestellt, größere Auflagen gemacht, mehr Sicherheit gefordert, war verstärkte­r Gegenwind zu spüren.

Das ließ die Mitarbeite­r des Vereins regelmäßig an ihre zeitlichen, physischen und psychische­n Grenzen stoßen.

In diesem Jahr war dann das Maß voll. Das immer älter werdende Orgateam zog die Reißleine, ausgelöst allerdings durch den klar und deutlich ausgesproc­henen Rückzug eines Mannes für das kommende Jahr: Günter Hetzer.

Auf ihm ruht die Hauptlast der Arbeit. Und er sieht sich aufgrund der ständig steigenden Anforderun­gen außerstand­e, neben seinem aufreibend­en Architekte­n-Beruf das Bergrennen weiterhin zu stemmen. Sein klares Statement löste eine Sogwirkung aus und führte unweigerli­ch zu dem Beschluss: Nach 2017 ist Schluss.

Doch wie alles hat auch diese Tatsache zwei Seiten: Die Bergrennfa­ns werden trauern, die Gegner sich die Hände reiben.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend: Findet sich in ein paar Jahren ein neues Orgateam, dann können die Motoren auch wieder dröhnen.

Eines steht allerdings fest: Das Bergrennfi­eber ist ungebroche­n, auch beim ASC Bobingen.

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