Altenheim in Pfersee wegen Brand teils evakuiert
Mülltonnen gehen in Flammen auf, hochgiftige Gase dringen in das Gebäude. Für die Feuerwehr war es gefährlich
Am Morgen danach riecht es nach verbranntem Plastik. In der Durchfahrt des Gebäudes, die noch abgesperrt ist, liegen geschmolzene Mülltonnen, die Wände sind verrußt. Einige Bewohner des Seniorenheims „Am Mühlbach“in der Straße Am Webereck in Pfersee, das von dem Privatunternehmen Curanum betrieben wird, stehen vor dem Eingang des Hauses und rauchen. Gesprächsthema: Der Brand vom vergangenen Abend. Auf einmal seien Feuerwehrautos da gewesen, berichtet ein Mann. Wenig später dann die Polizei. Er selbst musste das Gebäude nicht verlassen.
Anderen Bewohnern des Hauses ging es anders. Gegen 23.35 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Pfersee zu dem Seniorenheim gerufen worden, da dort zwei große Mülltonnen in Flammen standen. Die Hitze muss enorm gewesen sein: Teile der Deckenverkleidung der Durchfahrt waren bereits geplatzt und heruntergekracht. Da der Rauch über gekippte Fenster in das Seniorenheim eindrang und sich dort auf mehreren Stockwerken verteilte, musste ein Teil des Gebäudes evakuiert werden. Beamte der Berufsfeuerwehr und Mitarbeiter des Rettungsdienstes brachten die betroffenen Bewohner in anderen Bereichen des Heims unter.
Ungefährlich war die Lage wohl nicht: Der Rauch, der mit mehreren Lüftern aus dem Haus gepustet wurde, sei hochgiftig gewesen, heißt es von der Feuerwehr. Zwölf der Bewohner wurden vom Rettungsdienst untersucht, eine Frau kam vorsorglich ins Krankenhaus. Ungefährlich war die Situation aber auch für die Mitglieder der Pferseer Feuerwehr nicht, die als Erstes am Einsatzort waren. Kurz bevor sie mit dem Löschen begannen, krachte ein großes Stück der Deckenisolierung der Durchfahrt nach unten, das mehrere hundert Kilo schwer war.
Noch in der Nacht aber hatte sich die Lage beruhigt: Nachdem die Räume ausgelüftet wurden, konnten die Bewohner in ihren Zimmern gegen drei Uhr nachts weiterschlafen, heißt es von Curanum.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Nach Auskunft der Polizei entstand bei dem Brand ein Sachschaden von rund 20000 Euro. Erst vor etwa zwei Monaten hatte es in unmittelbarer Nähe einen ähnlichen Vorfall gegeben. Ende Juli brannte es im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Straße; ein AltpapierContainer, der im Bereich zwischen Tiefgarage und Keller stand, ging in Flammen auf. Auch damals nahm die Polizei die Ermittlungen wegen Brandstiftung auf. Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden besteht, ist nach bisherigem Erkenntnisstand noch unklar.