Große Klänge zum Thema Freiheit
In der Schwabmünchner Stadthalle zeigen heimische Blasmusiker und weit gereiste Gäste ihr Können
Schwabmünchen Mehr als 70 junge Musiker aus 20 verschiedenen Vereinen fanden sich in diesem Herbst wieder zum gemeinsamen Musizieren im Bezirksjugendblasorchester des Bezirks 13 (BJBO 13) des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) zusammen. Unter der Leitung von Jörg Seggelke präsentierten sie das großartige Ergebnis ihrer intensiven Probenarbeit in einem Galakonzert in der Stadthalle Schwabmünchen und sorgten für ein volles Haus und ein begeistertes Publikum.
Den gelungenen Auftakt mit zwei ausgewählten Stücken machte ein Waldhorn-Ensemble aus Musikern der Bezirke 13 und 15, das unter großem Jubel die Bühne betrat. Markus Meyr-Lischka dirigierte die Hornisten, die eines der am schwierigsten zu spielenden Instrumente gewählt hatten. Als Gastorchester begrüßte der Bezirksvorsitzende Jürgen Weber das sinfonische Blasorchester der Angelaschule Osnabrück. Der Auftritt der jungen Musiker aus Niedersachsen kam durch den persönlichen Kontakt von Leiter Ekkehard Sauer und Jörg Seggelke zustande. „Wir kennen uns viele Jahre, haben uns mit unseren Orchestern aber noch nie gegenseitig gehört. Nun hat der Termin gepasst“, sagte Ekkehard Sauer, der mit seinem Ensemble für diesen Auftritt nach Bayern gereist war.
Die talentierten Schüler spielten tonal und klanglich perfekt und rhythmisch auf den Punkt: eine reife Leistung. Im vergangenen Jahr nahmen sie „mit guten Erfolg“am 9. Deutschen Orchesterwettbewerb in in der Kategorie Jugendblasorchester teil. Das damalige Pflichtstück „Arcus“von Thiemo Kraas bekam auch das Schwabmünchner Publikum zu hören, das die eindrucksvolle Darbietung mit großem Applaus quittierte.
Auch mit einem groovigen Stevie-Wonder-Medley im mitreißenden Big-Band-Sound und dem von Bert Appermont abwechslungsreich vertonten Märchen „Rapunzel“zeigte das Orchester gekonnt alle Facetten konzertanter Blasmusik. Ein musikalisch höchst anspruchsvoller Ausflug nach Chicago, Ballettmusik aus „Romeo und Julia“sowie ein Mambo aus Bernsteins „West Side Story“garantierten den Zuhörern weiteren Hörgenuss. Diese belohnten das hoch konzentrierte und spielfreudige Ensemble am Ende zu Recht mit lang anhaltendem Beifall.
Das Thema „Freiheit“zog sich als roter Faden durch den zweiten Konzertteil, der ganz dem BJBO 13 vorbehalten war und von Jürgen Weber moderiert wurde. In der vierteiligen Komposition „Arche Noah“von Bert Appermont übernahm er auch die Rolle des Sprechers. Besonders eindrucksvoll und bedrohlich ließ das große Orchester mit tiefem Blech und Schlagwerk den Sturm samt Donnergrollen erleUlm ben. Ein traumhaft gespieltes Melodienmedley aus dem Film „Titanic“symbolisierte die Suche nach Freiheit im fernen Amerika.
In dem Stück „Glasnost“verarbeitete Komponist Dizzy Stratford die Entstehung eines neuen Russland in der Zeit von Michail Gorbatschow, exzellent interpretiert vom BJBO 13. Jörg Seggelke führte seine jungen Musiker mit ausladenden Gesten, exakter Zeichengebung und motivierendem Lächeln. Mit Musik von Marius Müller-Westernhagen, „Freiheit“, und der Gänsehaut erzeugenden Zugabe „Wind of Change“endete das beachtliche, bejubelte Galakonzert.