Moses Musical bringt Praxis in die Schule
Vor den Aufführungen haben sich Bobinger Jugendliche ein Jahr lang mit vielerlei Aufgaben beschäftigt – auch mit technischen Herausforderungen. Bis zur Premiere am Samstag muss alles fertig sein
Bobingen Im Foyer der Dr.-Jaufmann-Mittelschule in Bobingen sah es bis vor Kurzem noch nach einer Großbaustelle aus. An vielen Nachmittagen wurde dort gesägt, gehämmert und geschraubt. Die Zeit drängt, denn am Wochenende muss alles fertig sein. Eva Schulz-Zikeli, Lehrerin für den Technikunterricht (Werken) an der Schule, klärt auf: „Das sind die Kulissen für das Moses-Musical, welches in der Singoldhalle aufgeführt wird.“Und weil die Bühne dort so groß ist, müssen auch die Kulissen groß sein. Gerade werden die letzten „Häuser“zusammengeschraubt. Ein Thron, ein Brunnen und ein begehbarer Felsen sind schon fertig. An den Kulissen gearbeitet, haben vor allem die Kinder der Übergangsklasse, die Eva Schulz-Zikeli im vergangenen Schuljahr unterrichtet hat. Aber jetzt zum Endspurt müssen auch die Schüler aus den Technikklassen des M-Zweiges ran.
Schulz-Zikeli erinnert sich an die Anfänge: „Schon Anfang Juni 2016 kam Tobias Burann-Drixler auf uns zu mit der Idee, die Kulissen zu bauen.“Auch etliche Requisiten wurden benötigt. So fertigen die Schüler erst Stößel, Speere und Krummstäbe, denn die großen Kulissen stellten Schüler und Lehrerin vor etliche Herausforderungen. „Sie sollten fahrbar, zerlegbar und am Ende auch noch brandsicher sein“, zählt Eva Schulz-Zikeli auf.
Auch brauchen die großen Kulissen viel Platz – so sind im Schulhaus zum Teil nicht nur die Werkräume, sondern auch ein Teil des Foyers belegt. „Da bin ich wirklich froh, dass sowohl meine Lehrerkollegen als auch die Schüler uns unterstützen und beispielsweise auf die Kulissen gut achtgeben und nichts beschädigen“, freut sich die Werklehrerin.
Sie freut auch das Engagement: „Es war wirklich unglaublich, wel- che Begeisterung gerade die Schüler der Übergangsklasse, acht Jungs und ein Mädchen, an den Tag gelegt haben“, stellt sie fest. „Oft sind die Schüler auch nach Unterrichtsschluss am Nachmittag noch eine Stunde da geblieben oder haben auch am Wochenende und in den Ferien gearbeitet.“Dabei habe die Verständigung stets gut funktioniert. Die vielen unterschiedlichen Stellen an denen gleichzeitig gearbeitet werden musste, seien allerdings schon eine Herausforderung gewesen. „Die Schüler mussten oft eigenverantwortlich arbeiten und in verschiedenen Räumen an ihren Werkstücken bauen.“
Gerade das aber scheinen die Schüler an dem Projekt zu schätzen. „Es ist toll, mal etwas anderes zu machen, als nur das, was im Lehrplan steht“, findet Nadine. „Und dabei kann man dann das anwenden, was man im Unterricht gelernt hat.“Freundin Laura schätzt vor allem das Kreative an dem Projekt. „Jeder hat seine eigene Aufgabe, es machen nicht alle dasselbe“, sagt sie. „Wir können selbst mitentscheiden, was wir machen wollen.“
Auch wenn man dabei an seine eigenen Grenzen stößt, wie Eva Schulz-Zikeli feststellt: „Das eine oder andere Problem hat uns schon mal dazu gezwungen, die Arbeit zurückzustellen und erst einmal eine Lösung zu suchen. Das konnte schon auch mal ein paar Tage dauern.“Insgesamt habe sie aber festgestellt, dass so ein Projekt das Verständnis der Schüler in der Zusammenarbeit und die eigenständige Arbeitsweise fördere. Aufführungen in der Singoldhalle sind am Samstag, 4. November, um 19 Uhr und Sonntag, 5. November, 16 Uhr. Karten zu 10 Euro für Kinder und 14 Euro für Erwachsene gibt es in Bobingen im Kulturamt (Telefon 08234/8002 36 und 31) bei Bücher Di Santo und Schreibwaren Schiller.