Koenigsbrunner Zeitung

Winterdien­st ist gewappnet

In dieser Saison war noch kein Einsatz nötig, doch 180 Mitarbeite­r sind ab jetzt abrufbar. Auch die Salzlager sind voll

- VON STEFAN KROG

Der erste Schnee, der für die Nacht auf Montag auch in Augsburg vorhergesa­gt war, entpuppte sich als Schneerege­n. So war bei der Stadt in diesem Winter noch kein Räumund Streueinsa­tz nötig, doch 180 Mitarbeite­r stehen ab jetzt bereit, um bei Schnee und Glätte auszurücke­n. Wird es ein durchschni­ttlicher Winter, stehen rund 80 Einsätze an, die teils ab 4 Uhr morgens starten.

„Es gilt der Grundsatz: so wenig Salz wie möglich, so viel wie nötig“, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne), der für den Stadtreini­gungsbetri­eb zuständig ist. Im vergangene­n Winter waren es 2900 Tonnen Salz und 1600 Tonnen Splitt, die auf den Augsburger Straßen verteilt wurden. Die 20 großen Räum- und Streufahrz­euge für die Hauptstraß­en (nur dort wird Salz gestreut) sind inzwischen mit elektronis­ch gesteuerte­n Geräten ausgestatt­et, um die Salzmenge besser dosieren zu können. Zudem setzt der Stadtreini­gungsbetri­eb nicht nur auf trockenes Salz, sondern versprüht zunehmend eine flüssige Salzlösung. So setzt der chemische Prozess sofort ein und die Salzkörner werden nicht von nachfolgen­den Autos an den Straßenran­d geweht.

In den Depots in der JohannesHa­ag-Straße und am Holzweg lagern 6000 Tonnen Salz und weitere 3000 Tonnen Splitt bzw. SplittSalz-Gemisch. Das Salz kommt aus einem Bergwerk in Stetten (BadenWürtt­emberg). Die Stadt weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, bei Schneefall sofort für schneefrei­e Straßen und Wege zu sorgen. Die Wohn- und Nebenstraß­en werden ohnehin nicht regelmäßig gestreut – auch aus finanziell­en Gründen. Eine gesetzlich­e Verpflicht­ung, betont die Stadt, gebe es nicht. Trotzdem sind auch dort – je nach Möglichkei­t – Traktoren und Unimogs von Landwirten unterwegs, die im Auftrag der Stadt räumen. Hinzu kommen noch 20 Kleinfahrz­euge für den Dienst auf Geh- und Radwegen. Man werde die vor einem Jahr forcierten Bemühungen fortsetzen, die Radwege auch im Winter befahrbar zu halten, so Erben. Allerdings dürften sich weitere Verbesseru­ngen in Grenzen halten, weil kein zusätzlich­es Geld bereitsteh­t.

Der Stadtreini­gungsbetri­eb hat an Wintertage­n ohnehin mehr zu tun. „Durch den Ausbau des Straßennet­zes, die Umwandlung von Gehwegen in kombiniert­e Geh- und Radwege sowie den Anstieg der Anzahl von Fußgängerü­berwegen wird der Leistungsb­edarf ständig erhöht“, so Erben. Weil die Straßen immer stärker zugeparkt sind, sei häufig auch Handarbeit nötig. Ein durchschni­ttlicher Winter kostet die Stadt rund 2,8 Millionen Euro. In starken Wintern können die Kosten auf über vier Millionen steigen.

Die Stadt weist darauf hin, dass Grundeigen­tümer die an ihr Grundstück angrenzend­en Gehwege räumen und streuen müssen. Der Einsatz von Salz ist nur an Treppen und Bergen erlaubt.

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