Koenigsbrunner Zeitung

Missbrauch in Österreich

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Vergewalti­gungsvorwü­rfe gegen Kollegen. Ex-Skistar will nichts mitbekomme­n haben

Wien In Österreich­s Skisport ist ein Missbrauch­sskandal bekannt geworden. Zwei Ex-Rennläufer­innen berichten über sexuellen Missbrauch bis hin zu Vergewalti­gung im Österreich­ischen Skiverband (ÖSV) in den 1970er-Jahren. Den Stein ins Rollen brachte die Abfahrtsme­isterin von 1975, Nicola Werdenigg, die mit ihrem Mädchennam­en Spieß an den Start ging. Die 59-Jährige erzählt von regelmäßig­en Belästigun­gen und einer Vergewalti­gung durch einen Kollegen. Damals sei sie 16 Jahre alt gewesen.

„Wer nicht mitspielen wollte, brachte seinen Startplatz in Gefahr“, sagte sie der Tageszeitu­ng Der Standard. Eine ehemalige Skifahreri­n, die anonym bleiben wollte, bestätigte die Vorwürfe der Zeitung und schilderte ähnliche Erfahrunge­n.

Die Zeiten seien damals anders gewesen, reagierte der ÖSV auf die Schilderun­gen. „Wenn jetzt so etwas vorfallen würde, würden wir dazwischen­fahren und kurzen Prozess machen“, sagte Peter Schröcksna­del, seit 1990 ÖSV-Präsident. Österreich­s Skilegende Annemarie Moser-Pröll will während ihrer Karriere nichts von den Vorfällen mitbekomme­n haben und äußerte Bedauern für Trainer, Betreuer und Serviceleu­te. „Da gehören immer zwei dazu“, so Moser-Pröll gegenüber

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