So klingt Zukunft
UKW ist zwar noch lange nicht Geschichte, jedoch hört man Radio heutzutage mehr und mehr über den digitalen Übertragungsstandard DAB+ oder gleich über das Internet. Was Sie dazu wissen müssen
Im Vergleich zu Video-Signalen von Fernsehsendern sind die Audio-Signale der Radiostationen besonders gut für eine digitale Übertragung geeignet. Denn sie benötigen relativ wenig Datenkapazität und kommen dennoch in hervorragender Qualität beim Empfänger an.
Ähnlich wie beim Fernsehen gibt es verschiedene Übertragungswege: Per Satellit und Kabel erfolgt der Anschluss im Regelfall an vorhandene Geräte. Etwas anspruchsvoller ist der Empfang mittels DAB+ oder Internet. Denn hier kommen Empfangsgeräte zum Einsatz, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab. Wer also auf diesem Weg in den Genuss von digitalem Radio kommen will, muss investieren.
DAB+ steht für „Digital Audio Broadcasting“und einen in Deutschland seit 2011 üblichen Standard. Er gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Innerhalb eines Sendergebietes ist die Anzahl der empfangbaren Radiostationen allerdings beschränkt. Überwiegend sind es lokale und regionale Programme, aber beispielsweise auch der Deutschlandfunk, die sich auf diese Weise hören lassen.
Selbst im ländlichen Raum kommen dank digitaler Komprimierung so schnell 40 und mehr Programme zusammen. Der Empfang ist (vom ohnehin fälligen Fernsehbeitrag abgesehen) kostenfrei. Neben dem eigentlichen Programm erfolgt die Übermittlung zusätzlicher Informationen wie Nachrichten, Verkehrsmeldungen oder auch eines MusikCovers.
Internetradio bezeichnet die Möglichkeit, Radioprogramme aus aller Welt über das Internet zu hören. Das setzt entweder das entsprechende Equipment mit einem Desktop-PC, Laptop, Smartphone oder Tablet voraus. Das Gerät muss dazu ständig eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein. Die Auswahl erfolgt entweder über einen Internetbrowser oder eine spezielle App. Bequemer geht es mit einem zusätzlichen, per Kabel oder Funk in das Netzwerk integrierten Empfänger. Er lässt sich wie ein herkömmliches Radio bedienen – nur, dass rund 40000 verschiedene Sender verfügbar sind.
In welchen Bereichen sich welche Geräte einsetzen lassen, zeigt unsere Auswahl aktueller Modelle:
Fürs Auto
Das „X802D-U“von Alpine ist ein aktuelles Autoradio mit DAB+. Für die Darstellung der zusätzlich übermittelten Informationen steht ein Bildschirm mit einer 20-Zentimeter-Diagonalen zur Verfügung. 18 Speicherplätze für die digitalen Lieblingssender warten auf Belegung. Geht das digitale Signal verloren, erfolgt eine automatische Umschaltung auf UKW, sofern der Sender in diesem Bereich verfügbar ist. Neben dem Empfang von DAB+ beherrscht das „X802D-U“auch Navigation. Das Kartenmaterial deckt 48 europäische Länder ab. Der Preis: knapp 1200 Euro.
Für unterwegs
Ein klassisches Kofferradio für unterwegs, die Küche oder den Arbeitsplatz ist das „Techniradio 2“von Technisat. Es misst kompakte 4,5 mal 17 mal zehn Zentimeter und wiegt knapp 300 Gramm. Die Stromversorgung erfolgt wahlweise per Batterie oder aus der Steckdose. Für zehn Sender stehen Speicher- plätze zur Verfügung. Auf einen großen Bildschirm müssen Käufer hier allerdings verzichten: Lediglich zwei Textzeilen kann das Gerät anzeigen. Die Wiedergabe muss nicht zwangsläufig auf dem internen Lautsprecher erfolgen, denn neben einem Kopfhörer lassen sich auch externe Lautsprecher anschließen. Für rund 40 Euro ist das „Techniradio 2“verfügbar.
Zum Wachwerden
Zahlreiche Radios, die den Empfang von DAB+ ermöglichen, sind als Radiowecker konzipiert. Das aktuelle „DAB CR 28“von Dual gehört dazu. Der mit zwei Textzeilen ausgestattete Bildschirm zeigt somit neben Sender-Infos Uhrzeit und Datum an. Die Helligkeit lässt sich einstellen. Die Programmierung von zwei Weckzeiten ist möglich. Die zwei Lautsprecher ermöglichen Stereoklang. Über die 3,5-MillimeterKlinkenbuchse lassen sich Geräte wie ein Smartphone anschließen. Jeweils zehn Senderspeicher stehen für DAB+ und UKW zur Verfügung. Preis: knapp 60 Euro.
Für das Wohnzimmer
Einzug gehalten hat die digitale Radio-Technik auch in Stereo-Anlagen, die zusätzlich zum Radio-Teil einen CD-Spieler besitzen. Ein aktuelles Modell ist die „BTB2515“von Philips. Es verfügt nur über eine alphanumerische Anzeige. Eine Darstellung beispielsweise eines Musik-Covers ist hier also nicht vorgesehen. Dafür spielt die Philips-Anlage neben der Radio- und CD-Musik auch Dateien von einem externen Gerät ab. Dessen Anschluss kann per Bluetooth oder Kabel erfolgen. Die maximale Leistung liegt bei 15 Watt. Die Wiedergabe erfolgt auf zwei großen Zwei-WegeLautsprechern. Die rund 22 mal 24 mal zehn Zentimeter große Anlage kostet knapp 160 Euro.
Für drei Empfangsarten
DAB+ beherrscht auch das neue „DIR3115MS“von Hama. Darüber hinaus kann es als „Hybridmodell“aber auch Informationen aus dem Internet verarbeiten. Die Wiedergabe erfolgt mit bis zu zweimal fünf Watt. Alle Informationen zeigt das Gerät auf einem rund sieben Zentimeter großen Bildschirm an. Dessen Helligkeit regelt ein eingebauter Sensor. Neben UKW, DAB+ und Internetradio ist auch die Wiedergabe von anderen Medien wie CD oder Smartphone möglich, sofern sie sich im Netzwerk befinden. Das HamaGerät gibt es seit wenigen Wochen wahlweise in Schwarz oder Weiß für 199 Euro im Handel.
Für Hi Fi Anlagen
Meist stecken Internetradios in Gehäusen, die sich nicht in eine heimische Hi-Fi-Anlage integrieren lassen. Anders das „A570+“von Noxon. Es verfügt über die Standardbreite von 43 Zentimetern. Der Bildschirm misst 8,2 Zentimeter in der Diagonalen. Das gibt genug Platz für die Darstellung der übertragenen Informationen. Neben rund 40000 Internetradio-Stationen empfängt und verarbeitet das gerade neu auf den Markt gekommene Noxon-Modell auch DAB+ und UKW. Und schließlich lassen sich mittels Bluetooth auch Signale von einem Smartphone oder Tablet empfangen. Für die Wiedergabe sind ein externer Verstärker und Lautsprecher notwendig. Steuern lässt sich das Gerät über eine mitgelieferte Fernbedienung oder eine kostenlose App. Das „A570+“kostet rund 240 Euro.