Der Christbaum am Haken
Der neue Christbaum für den Kreisverkehr am Ulrichsplatz kommt in diesem Jahr aus dem Stadtgebiet. Peter Pachullek spendete die Tanne aus seinem Garten. Um sie abzuholen, brauchten die Arbeiter der Stadt technische Verstärkung
Königsbrunn Ein großer Kranwagen hat gestern Früh für etwa eine Stunde die Holbeinstraße in Königsbrunn blockiert. Der Grund: der Christbaum, der seit gestern auf der Insel des Kreisverkehrs bei der Kirche St. Ulrich thront und in den nächsten Wochen einen weihnachtlichen Empfang für die Fahrt ins Zentrum bilden wird.
Bis gestern Morgen stand die Tanne noch im Garten von Peter Pachullek. Die Größe des Gewächses machte dem Besitzer jedoch langsam Sorgen – einmal, weil sie relativ nahe am Haus stand, zum anderen, weil die anderen Bäume im Garten durch den etwa doppelt so großen Nachbarn weniger Licht sahen und Schaden nahmen. Deshalb wandte sich Pachullek im Frühjahr an die Stadt: „Wir hatten eine Ankündigung gesehen, dass die Stadt Weihnachtsbäume sucht.“Nach einem Anruf bei der Stadt wurde der Baum in Augenschein genommen und für den Christbaum-Einsatz als geeignet befunden. Pachullek spendete daher seine Tanne.
Die Schwierigkeit war nur, den Baum aus dem Garten herauszubekommen. Denn in dem Bereich der Holbeinstraße stehen die Häuser dicht beieinander, dazwischen wurden noch Garagen gebaut und oben verlaufen die Stromleitungen über den Dächern. Hinten war auch kein Durchkommen, weil dort weitere Gärten angrenzen.
Das Team des städtischen Be- triebshofs behalf sich deshalb mit einem großen Baukran der Firma Dumberger. „Wir haben den 22. als Termin genommen, weil die Stadt meinte, dass wegen des schulfreien Tags der Kran leichter zu bekommen sei“, sagte Pachullek.
Die Männer und Frauen des Betriebshofs holten den Baum mit großem Geschick aus dem Garten. Um 7.30 Uhr rückte die Truppe an, 50 Minuten später lag der stattliche Baum schon fest verzurrt auf der Ladefläche des Lastwagens. Der Teleskopkran hob die Tanne langsam, aber sicher über das Dach von Peter Pachulleks Wohnhaus: „Das war schon ein spektakuläres Bild, wie sie über das Haus kam. Viel länger hätte die Tanne nicht mehr sein dürfen, der Kran hatte nur noch eine Stufe übrig“, sagte er. Danach wurde sie sanft auf der Ladefläche abgesetzt und abgesenkt. Mehrere Männer legten sich richtig ins Zeug, um die Spanngurte so festzuziehen, dass der Baum nicht mehr von der Ladefläche abrutschen konnte. Noch einmal eine Stunde später stand der Baum schon auf seinem Platz auf dem Kreisverkehr und kann nun mit Lichtern geschmückt werden.
In Peter Pachulleks Garten hinterlässt der Baum eine Lücke. Er hatte die städtischen Mitarbeiter gebeten, etwa anderthalb Meter Stamm stehen zu lassen. Vielleicht komme der Rest der Tanne zu einer neuen Verwendung: Mit einer Platte könnte ein Stehtisch für Gartenfeiern daraus werden.