Strohmayr und Müller treten auswärts an
Bekannte Politiker aus dem Landkreis Augsburg kandidieren in Aichach-Friedberg
Aichach/Stadtbergen/Bobingen Auswärtsspiel für zwei bekannte SPDPolitiker aus dem Landkreis Augsburg: Die Stadtberger Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr und der Bobinger Bürgermeister Bernd Müller versuchen ihr Glück als Kandidaten für die SPD im Landkreis Aichach-Friedberg. Im Gegenzug bewirbt sich ein Genosse von dort im Augsburger Land um einen Platz bei den Wahlen zum Bezirkstag, die zeitgleich mit den Landtagswahlen stattfinden.
Simone Strohmayr vertritt bereits seit knapp 15 Jahren das Wittelsbacher Land im Landtag. „Ich bin nicht politikmüde, ich möchte noch viel bewegen“, betonte die Stadtbergerin bei der Nominierungsversammlung in Aichach. Sie nannte als Beispiel die Rente von Frauen: „Ich finde es einfach eine Schande, dass Frauen im Landkreis durchschnittlich nur 620 Euro Rente haben.“Der Durchschnitt bei den Männern liege fast doppelt so hoch. Als „unerträglich“bezeichnete sie „das Geplärr von Seehofer“zur Obergrenze für Flüchtlinge. Die Abgeordnete: „Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz und müssen Menschen, die zu uns kommen, arbeiten lassen.“Mit einer Enthaltung wählten die Stimmberechtigten sie erneut zur Landtagskandidatin.
Zwei Nein-Stimmen gab es für Bernd Müller. Der 51-jährige Bürgermeister von Bobingen will bei der Bezirkstagswahl als Direktkandidat des Stimmkreises AichachFriedberg antreten. Unterstützt wird er dabei von Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler, der in Müllers Stimmkreis AugsburgLand als Direktkandidat für den Bezirk Schwaben kandidiert.
Mit den Stimmen, die sie als Direktkandidaten und über den Listenplatz im heimischen Landkreis bekommen, hoffen beide, den Einzug in den Bezirkstag zu schaffen. Aichach-Friedbergs Kreisvorsitzender Bernd Bante: „Wir müssen endlich für unsere Region einstehen und raus aus dem Denken ‚unser Landkreis’ kommen.“
Wolfgang Holzhauser, stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungsozialisten (Jusos), sieht das anders. „Ich bin der Meinung, wenn man einen Kandidaten aus dem Landkreis hat, soll der auch hier antreten.“
Außerdem sprach er sich dafür aus, die Parteibrille abzunehmen und auf Qualifikation zu achten: „Wir haben so viele gute Leute aus den sozialen Bereichen, die wir schicken könnten.“