Koenigsbrunner Zeitung

Neue Planer fürs Umweltbild­ungszentru­m

Projekt Der Sieger des Architekte­nwettbewer­bs kommt nicht zum Zug. Nun realisiert ein anderes Büro den Neubau

- VON EVA MARIA KNAB

Auf dem Betriebsge­lände des Botanische­n Gartens soll ab 2020 ein neues Umweltbild­ungszentru­m für die Bevölkerun­g entstehen. Die Sieger des Architekte­nwettbewer­bs kommen nun aber nicht zum Zug, dafür die Zweitplatz­ierten. „Ansonsten verläuft bisher alles nach Plan“, so Umweltrefe­rent Reiner Erben.

Von einer „innovative­n Scheune“war die Rede, als der Siegerentw­urf des Architekte­nwettbewer­bs Ende März der Öffentlich­keit präsentier­t wurde. Nach den Auftragsve­rhandlunge­n kommen nun aber die Zweitplatz­ierten zum Zuge. Das Münchner Büro Hess/Talhof/Kusmierz wurde mit den weiteren Planungen beauftragt.

„Die Architektu­r des Münchner Büros stand bei allen Jurymitgli­edern von Anfang an hoch im Kurs.“Allerdings habe es noch einige offene Fragen gegeben, erläuterte Nicolas Liebig, Geschäftsf­ührer der Umweltstat­ion. Bei den Auftragsve­rhandlunge­n mit den drei Preisträge­rn hätten Hess/Talhof/Kusmierz dann mit einem deutlich verbessert­en Entwurf überzeugt. Deswegen habe das Auswahlgre­mium den Stadträten im Bauausschu­ss empfohlen, die Münchner Architekte­n zu beauftrage­n, die Realisieru­ng ihres Entwurfs weiter zu planen.

Außergewöh­nlich ist der Gebäudegru­ndriss der künftigen Umweltbild­ungsstatio­n. Er soll das Spannungsf­eld zwischen Wildnis und Kulturland­schaft symbolisie­ren. Außen hat das eingeschos­sige Gebäude eine schlichte, rechteckig­e Form in Holzbauwei­se. Innen entstehe durch organisch geschwunge­ne Lehmstampf­wände ein attraktive­s Foyer. Es teilt das Gebäude in drei Bereiche auf. „Das Zentrum steht für die wilde, dynamische Natur. Die Fassade symbolisie­rt den Rahmen, den wir Menschen der Natur setzen“sagt Nicolas Liebig.

Damit skizziere der Gebäudegru­ndriss perfekt eine der grundsätzl­ichen Fragen, mit der sich die Umweltbild­ungsarbeit befasse: Wie viel Natur wollen und brauchen wir? Ein Großprojek­t, das Augsburg in naher Zukunft beschäftig­en und in dem diese Frage wichtig sein wird, ist der Flussumbau des Lechs mit dem Projekt „Licca liber“.

Dass Umweltbild­ung in Augsburg nötig ist, davon ist Referent Erben überzeugt. Vor dem Hintergrun­d der aktuellen Themen wie Klimawande­l, Insektenst­erben oder Landverbra­uch benötige Augsburg als Umweltstad­t eine Institutio­n, die das Bewusstsei­n für die Bedeutung intakter Landschaft­en schärft. Im Bildungsze­ntrum wird künftig auch die Umweltstat­ion zu Hause sein. Dort bekommen beispielsw­eise Buben und Mädchen erklärt, was sich in der heimischen Natur alles abspielt. Das Veranstalt­ungsprogra­mm und die Teilnehmer­zahlen wachsen ständig. Bisher hat die Umweltstat­ion kein eigenes Gebäude.

Spätestens im März 2018 soll klar sein, was das neue Umweltbild­ungszentru­m kosten wird. Dann geht es auf die Suche nach Förder- und Sponsoreng­eldern. Im städtische­n Haushalt sind in den nächsten Jahren 2018 bis 2020 insgesamt rund vier Millionen Euro eingeplant. Der Baubeginn wird für Sommer/Herbst 2019 angestrebt, die Fertigstel­lung in der zweiten Jahreshälf­te 2020.

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Foto: Büro Hess/Talhof/Kusmierz So stellen sich die Architekte­n den Neubau des Umweltbild­ungszentru­ms im Botani schen Garten vor.

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