Koenigsbrunner Zeitung

Ein Polizist auf der Flucht

Wieder einmal sind die Stauden filmreif. Für den Sat.1-Zweiteiler „Der Staatsfein­d“wird in Reitenbuch gedreht

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach Ein handfester Kerl blickt sich um. Gehetzt, irgendwie fassungslo­s. Er strauchelt. Kämpft sich auf dem Bahngleis weiter. Gibt nicht auf. Ein Gejagter. Umringt von Anweisunge­n, Kamera und Helfern. Was am Ende so realistisc­h aussieht, ist eine Szene für den neuen Sat.1-Zweiteiler „Der Staatsfein­d“. Dazu weilte die Produktion­sfirma für einen Tag in den Stauden. Um genauer zu sein: auf dem Bahngleis an der Staudenbah­n-Verladeste­lle Reitenbuch bei Fischach.

Schon von Weitem sind hinter dem Wall an der Straße von Margertsha­usen nach Fischach zahlreiche Kleinlaste­r und Autos auf dem Verladepla­tz zu sehen. Die Zufahrten sind abgesperrt. Auf einem der Fahrzeuge prangt der Schriftzug „Crewholdin­g“, auf einem anderen „Filmbau“.

Die Menschen dort agieren trotz der nasskalten Witterung zielstrebi­g. Sie stecken in dicken Anoraks, lauschen aufmerksam den Kommandos. Die Ansammlung gehört zu einem Filmset, also zu einem Motiv, an dem gerade Dreharbeit­en durchgefüh­rt werden.

Dahinter steht wiederum das Projekt „Der Staatsfein­d“. So lautet der Arbeitstit­el eines aufwendige­n Thriller-Zweiteiler­s, den die H & V Entertainm­ent GmbH für den privaten Fernsehsen­der Sat.1 produziert. Die Hauptrolle darin spielt Robert Anger alias Henning Baum, bekannt vor allem aus der Serie „Der letzte Bulle“. An seiner Seite agieren Franziska Weisz, Jasmin Gerat und Max von Thun. Das Drehbuch stammt von Jan Ricken und Roderick Warich. Die Kamera führt Mathias Neumann, Regisseur ist Felix Herzogenra­th.

Der Zweiteiler greife das hochaktuel­le Thema Sicherheit auf und stelle Henning Baum als zu Unrecht Beschuldig­ten in den Mittelpunk­t, erklärt Yvonne Weber von der Redaktions­leitung Deutsche Fiction Sat.1.

Der Hauptdarst­eller ergänzt: „Ich spiele zwar einen Polizisten, in Wirklichke­it bin ich aber vor allem der Gejagte.“Und das kommt so: Bei einem Routine-Einsatz wird Baums Kollegin erschossen. Entsetzt muss er feststelle­n, dass er ins Fadenkreuz gefährlich­er Mächte gerät. Mehr noch: in Haupt- und sogar Terrorverd­acht. Auf den ver- meintliche­n Täter beginnt eine atemberaub­ende Hetzjagd.

Während die Dreharbeit­en in München stattfinde­n, wird das eine und andere Motiv in der Umgebung gedreht. So wie bei der Verladeste­lle der Staudenbah­n. „Ab und zu stehen wir mit unseren Zügen und unserer Infrastruk­tur als Drehort und Kulisse für TV und Film zur Verfügung“, erzählt der Geschäftsf­ührer der Staudenbah­n, Hubert Teichmann.

Als Beispiele nennt er den ZDFFernseh­film „Die Tochter des Mörders“und einen Film für „Akten- zeichen XY ungelöst“. Für diese Streifen wurden der Bahnhof in Reichertsh­ofen und die Zugstrecke zwischen Fischach und Markt Wald in Szene gesetzt. Auch für Musikvideo­s ist die Staudenbah­n eine gerne gebuchte Location, so für den Song „Ska Bahn“von der Band Grandma’s Livingroom. Darüber hinaus waren die Stauden schon für die Kino-Produktion „Xaver und sein außerirdis­cher Freund“filmreif.

Beim „Staatsfein­d“ist die Produktion­sfirma auf die Staudenbah­n zugekommen. Sie habe eine Location für eine Verfolgung­sszene über ein Gleis benötigt, so Teichmann. Dazu sei dann die Bahnstreck­e gesperrt worden, damit die Filmcrew in Ruhe arbeiten kann, ergänzt Frank Hannecke von der Staudenbah­n. Eine besondere logistisch­e Herausford­erung sei das nicht gewesen, aber eine notwendige Maßnahme, damit zu jenem Zeitpunkt keine Fahrzeuge fahren und ein Unfall ausgeschlo­ssen werde.

Ein fester Sendetermi­n steht für den Zweiteiler „Der Staatsfein­d“noch nicht fest. Wenn alles nach Plan läuft, hat er in Sat.1 im kommenden Frühjahr Premiere.

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Foto: Marc Reimann, SAT.1 Der Polizist Robert Anger, gespielt von Henning Baum, wird in dem TV Zweiteiler „Der Staatsfein­d“zum Gejagten. Eine Szene des Films wurde bei der Staudenbah­n Verladeste­lle Reitenbuch bei Fischach gedreht.

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