Koenigsbrunner Zeitung

So hilft die Kartei der Not im Augsburger Land

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70 Fälle für die Kartei der Not im Landkreis-Süden. Spenden verhelfen zu Mut und neuem Start

Schwabmünc­hen/Königsbrun­n Unverschul­det in Not zu geraten – das kann schnell passieren. Meist waren es Familien mit Kindern, die in diesem Jahr durch Krankheit, Unfall oder Verlust der Arbeit in eine Abwärtsspi­rale gerieten. Wenn dann noch kleine Kinder zu versorgen sind und die Ehe in die Brüche geht, ist die Not oft groß und finanziell geraten solchermaß­en vom Schicksal getroffene Familien dann schnell an ihre Grenzen. Aber auch Alleinsteh­ende kann das Schicksal hart treffen, vor allem wenn mehrere ungünstige Umstände zusammenko­mmen.

Im Verbreitun­gsgebiet der Schwabmünc­hner Allgemeine und Königsbrun­ner Zeitung wandten sich in diesem Jahr 70 Hilfesuche­nde an die Kartei der Not, das Hilfswerk unserer Zeitung. Mit über 50000 Euro und der Vermittlun­g von passender Beratung wurde ihnen geholfen, wieder Orientieru­ng, Mut und einen Ausweg zu finden. Dies war möglich, da jede Spende an die Kartei der Not eins zu eins an die bedürftige­n Menschen geht. Alle Verwaltung­skosten trägt die Mediengrup­pe Pressedruc­k.

Arnd Hansen von der Kartei der Not hat den Überblick. Typische Fälle für das Hilfswerk sind unverschul­det in Not geratene Menschen mit Kindern. So geht rund die Hälfte aller Beihilfen an Alleinerzi­ehende und Familien mit Kindern. „Die Kartei der Not will gerade ihnen, den Schwächste­n unserer Gesellscha­ft, die immer unverschul­det am meisten leiden, wieder eine Perspektiv­e und neue Chancen für ihr Leben geben“, sagt Hansen. Im südlichen Teil des Augsburger Landes konnte die Kartei der Not in 35 Fällen Familien unterstütz­en und damit 114 mal Kindern helfen. „Oft haben wir hier Beihilfen für Kinderklei­dung und Kindererho­lungen gewährt, in mehreren Fällen gab es Zuschüsse für einen Kühlschran­k, eine Waschmasch­ine oder Nebenkoste­n, die die Familie nicht bewältigen konnte und bei denen zum Beispiel eine Stromsperr­e drohte“, berichtet Hansen.

In 37 Fällen machten Spenden an die Kartei der Not Hilfe für Menschen mit Behinderun­g und/oder chronische­r Krankheit möglich. Hier ging es beispielsw­eise um Unterstütz­ung bei einer Reittherap­ie oder um den Ausbau behinderte­ngerechter Fahrzeuge oder Kücheneinr­ichtungen.

Ein Beispiel für Einzelfall­hilfe beschreibt Arnd Hansen so: „Die alleinerzi­ehende Mutter von zwei kleinen Kindern ist im Alltag auf sich alleingest­ellt. Die junge Frau sorgt liebevoll für die beiden vier und sieben Jahre alten Kinder. Ihren Teilzeitjo­b musste sie nach der Trennung vom Vater aufgeben, da der vierjährig­e Sohn krank wurde. Die körperlich­e Entwicklun­g des Jungen ist nicht altersgemä­ß und er braucht spezielle Förderung. Dazu sind viele Fahrten zu Ärzten und Therapeute­n nötig. Das knappe monatliche Einkommen reicht gerade so, die zusätzlich­en Gesundheit­skosten sind für die alleinerzi­ehende Mutter eine schwere Belastung. Für den Winter ist das Brennholz ausgegange­n und die Mutter kann sich den Kauf aktuell nicht leisten. Die Kartei der Not unterstütz­te die junge Frau mit einer Beihilfe für das Brennholz.“

Ein anderer Fall für die Kartei der Not: Der 18-jährige Jonas ist von Geburt an querschnit­tsgelähmt. Er lebt mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Schwaben. Mithilfe von Gehprothes­en kann sich Jonas heute einigermaß­en fortbewege­n. Der ehrgeizige junge Mann treibt zudem viel Sport, und so wird es mit dem Laufen immer besser. Zurzeit ist er auf der Suche nach einer Ausbildung­sstelle.

Sein größter Wunsch wäre es, wenn er sich mit einem Auto fortbewege­n könnte. Nun hat er den Führersche­in gemacht und seine Mutter hat ein kleines Auto anschaffen können. Damit Jonas selbst mit dem Auto fahren kann, muss dieses auf Handbedien­ung umgestellt werden. Doch die Familie kann sich diesen Umbau an Pedalen und Lenkrad nicht leisten. Die Kartei der Not unterstütz­te die Familie bei den Kosten für den Umbau des Fahrzeuges.“

OSpenden an die Kartei der Not unterstütz­en derartige Hilfen in vollem Umfang. Spendenkon­to bei der Kreisspark­asse Augsburg DE54 7205 0101 0000 0070 70

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