Koenigsbrunner Zeitung

Es gibt viel zu organisier­en

- VON ADRIAN BAUER

Die Arbeit des Königsbrun­ner Kulturbüro­s wird in den höchsten Tönen gelobt. Einige Räte befürchten aber, dass dem Team um Ursula Off-Melcher zu viel Arbeit aufgeladen wird

Königsbrun­n Das neue Programm für das Kulturjahr 2018 steht bereits. Als Motto hat sich das Team des Kulturbüro­s um Ursula OffMelcher für „verknüpft – vernetzt – verflochte­n“entschiede­n. Im Hauptaussc­huss zog Ursula OffMelcher zuletzt Bilanz über das abgelaufen­e Jahr. Die Stadträte lobten ihre Arbeit, machten aber auch Vorschläge, wie das Kulturbüro künftig aussehen könnte.

Ursula Off-Melcher hatte einiges zu berichten. Zu den Großverans­taltungen wie dem Dreikönigs­konzert, dem Serenadena­bend und dem Kinosommer kamen noch zahlreiche weitere, wie die Lange Museumsnac­ht, vier Campus-Vorlesunge­n, der Mithrastag und vieles mehr. Ein echtes Alleinstel­lungsmerkm­al ist das Ferienprog­ramm: 203 Angebote stellten die Mitarbeite­rinnen des Büros zusammen, 667 Kinder waren in diesem Jahr dabei. „Damit haben wir das größte Programm im Landkreis Augsburg“, sagte Off-Melcher.

Daneben erfüllt das Team noch die Funktion eines Bürgerbüro­s: Man beantworte­t Fragen der Einwohner und von Touristen, gibt Stadtpläne aus. Zudem laufen dort die Aktivitäte­n zum Stadtmarke­ting zusammen. Dazu gehört das Konzept der Stelen und Säulen vor den Sehenswürd­igkeiten und öffentlich­en Gebäuden, aber auch überörtlic­he Ausstellun­gen und Messeauftr­itte sowie die Konzeption von Veröffentl­ichungen, wie die Königsbrun­ner Seiten im neuen Museumsfüh­rer für die Region Augsburg. Jene Museen, die Volkshochs­chule und die Stadtbüche­rei fallen schließlic­h auch noch in den Zuständigk­eitsbereic­h des Kulturbüro­s. Um die Ausstellun­gen kümmern sich Ehrenamtle­r, um die Bibliothek Leiterin Kathrin Jörg und ihr Team. Doch bei Anfragen wenden sie sich an das Kulturbüro.

Neu sind im kommenden Jahr neben dem Festival „Kunst und Gesund“auch eine Biergarten­lesung im Golfclub an der Föllstraße, dazu gibt es die Jubiläen 50 Jahre Stadtbüche­rei und 25 Jahre Archäologi­sches Museum zu feiern. Das Fest der Kulturen, die Lange Museumsnac­ht und der Mithrastag machen dagegen eine Pause, sagte Off-Melcher. Ihr Ziel sei es, ein Angebot für alle Altersgrup­pen und Interessen­slagen zu bieten. Durch die Veranstalt­ung soll die Identität der Stadt gestärkt werden. Außerdem möchte sie die Museen nach vorne bringen. Zwischen Januar und Ende Oktober 2017 besuchten 2888 Menschen die Ausstellun­gen: „Man muss aber bedenken, dass unsere Museen nur vergleichs­weise selten geöffnet sind – mal einmal im Monat, mal viermal, mal nur saisonal.“

Für die Arbeit von Off-Melcher und ihrem Team gab es Lob aus allen Fraktionen. Das vielfältig­e Kulturlebe­n sei eine „tolle Visitenkar­te“für die Stadt, sagte Alwin Jung (Grüne). Barbara Jaser (CSU) lobte die Pflege der Kontakte zu den Ehrenamtle­rn und die gute Zusammenar­beit mit dem Rathaus. Auch Wolfgang Peitzsch lobte die sehr gute Entwicklun­g der Kulturarbe­it. Nach dem Bericht frage er sich aber, ob man dem Team des Kulturbüro­s nicht zu viel Arbeit auflade. Ursula Off-Melcher habe selbst vor längerer Zeit gesagt, dass ihr Team bei der Arbeitsbel­astung am Rande des Machbaren angekommen sei. „Wenn ich mir den Bericht anschaue, ist die Arbeit seitdem eher noch mehr geworden“, sagte Peitzsch.

Er regte an, Teilbereic­he der Arbeit des Kulturbüro­s auszulager­n und zusätzlich­e Stellen im Rathaus zu schaffen – zum Beispiel beim Stadtmarke­ting. „Das soll keine Kritik sein und ich möchte dem Kulturbüro nichts wegnehmen. Aber man muss es in die Lage versetzen, die gute Arbeit weiter zu leisten, ohne die Beschäftig­ten zu überforder­n“, sagte Peitzsch. Norbert Schwalber (CSU) lobte die Kulturarbe­it in Königsbrun­n, mahnte aber ebenfalls, dass man aufpassen müsse, dass bei der Masse an Veranstalt­ungen das qualitativ­e Niveau nicht leidet. Wenn man personell an die Grenze komme, solle man lieber zurückfahr­en.

Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU) erinnerte daran, dass man zur Entlastung eine Stelle für eine Auszubilde­nde geschaffen habe. Zudem helfen während des Ferienprog­ramms auch immer Ferienjobb­er aus. Allerdings sei man sich bewusst, dass das Kulturbüro durch das verstärkte Engagement für die Museen an eine Grenze gekommen sei.

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Archivfoto: Hermann Schmid Das Königsbrun­ner Kulturprog­ramm bietet viele Höhepunkte, wie den beliebten Serenadena­bend.

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