Asphalt statt Steine und kein Geld fürs Schulhaus
Warum für die Stadt Bobingen asphaltierte Parkplätze nicht mehr grundsätzlich verpönt sind und warum die alte Mädchenschule so schnell kein Bürgerbildungshaus wird
Bobingen Notdürftig in Split verankerte Steine, verdrehte Pflasterblöcke, Unebenheiten und hochragende Kanten oder gebrochene Steine sind auf dem Parkplatz der Singoldhalle für die Stadt Bobingen zum Problem geworden. Sie drohen Menschen zum Stolpern zu bringen oder beim Schneeräumen ganz herausgerissen zu werden. Reparaturversuche haben sich als wenig dauerhafte Lösung erwiesen. Darum hat die Stadt zu Jahresbeginn im aktuellen Haushaltsplan bereits 220 000 Euro zur Erneuerung der Fahrwege und Stellflächen reserviert. Dazu startet sie nun die Ausschreibung. Eine Neuverlegung des Pflasters würde zwar nur zehn Prozent mehr als eine schnöde Asphaltdecke kosten, doch davon will die Stadt vorerst nichts wissen. Obwohl sie eine Versickerung mittels Rasenfugenpflaster selbst immer wieder propagierte, wird es hier künftig eine Asphaltdecke geben. Zu groß waren die Schäden, die offenbar durch das Rangieren, weniger durch Geradeausfahrten verursacht werden. Obwohl die Pflasterung nach über 20 Jahren stark genug verdichtet sein dürfte, zeigt der Untergrund einen anhaltenden Drang zur Unebenheit.
Um dennoch den ökologischen Gedanken aufrecht und die Belastung des Abwasserkanals gering zu halten, wird Regenwasser weiterhin versickern. Dazu sieht der Plan des Stadtbauamtes Mulden am Rand der Stellplätze vor, in die das Wasser abfließen soll. Die entsprechenden Ar- beiten sollen nun ausgeschrieben werden. Dazu gab der Werkausschuss der Stadt den Auftrag.
Ein anderes Thema muss hingegen noch auf die Umsetzung warten. Die Alte Mädchenschule soll laut Willen einer Ratsmehrheit zu einem Bürgerbildungshaus umgebaut werden mit barrierefreien Zugängen, mehr Platz für die Stadtbücherei sowie attraktiven Räumen für die sozialen Angebote und das Haus der kleinen Forscher.
Von außen gesehen würde das Gebäude vor allem durch eine, dem Ostflügel etwas vorgerückte gläserne Pergola aufgewertet, wodurch ein Zugang frei von Stufen entstünde. Im Erdgeschoss wäre Platz für soziale Treffpunkte und Angebote sowie für das Haus der kleinen Forscher, in dem auch Musikunterricht möglich wäre. Die Stadtbücherei bekäme das ganze Obergeschoss, und im Dachgeschoß würde ein neuer Raum, welcher durch den Einbau eines Fahrstuhls entsteht, den Museen zugeordnet.
Die aktuelle Kostenschätzung: 3,6 Millionen Euro. Früher waren nur 2,6 Millionen genannt worden, doch seien darin noch nicht alle Bestandteile wie Büchereiausstattung und Außenanlage enthalten gewesen. „Diese Kosten waren auf anderen Haushaltsposten verteilt“, so die Erläuterung von Stadtbaumeister Thierbach im Finanzausschuss.
Die eigentliche schlechte Nachricht ist ganz anderer Art. Obwohl Bauamt und Kämmerei offenbar viele Türklinken putzten, um in München und bei der Regierung von Schwaben passende Fördertöpfe anzuzapfen, gingen sie bislang leer aus. So bleibt der Stadt nur Hoffnung auf Zuschüsse aus dem Etat der normalen Städtebauförderung, aus dem sie schon einiges an Stadtentwicklung mit bis zu 60 Pro-
Das Wasser wird aus ökologischen Gründen weiter versickern
zent bezuschusst bekam. Doch für Stadtkämmerer Alexander Ziegler stellt sich die Frage: Was an dem Vorhaben wird die Regierung von Schwaben als Stadtentwicklung anerkennen? Diese fördere bevorzugt die Beseitigung von Leerständen. Das sei hier jedoch kein Thema. Darum werden neuer Verhandlungen nötig sein. Ziegler fragt sich: „60 Prozent von was wird es geben?“Und was kann die Stadt aus eigener Kasse bezahlen? Darüber muss der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen im neuen Jahr im Zusammenhang mit einer neuen Prioritätenliste entscheiden. Erst dann wird klar, wie es mit der Mädchenschule weitergeht.