Koenigsbrunner Zeitung

„Die Genesung kann sich hinziehen“

Manuel Neuer hat sich vergangene­s Jahr drei Mal den Mittelfußk­nochen gebrochen. Ein Chirurg erklärt, wie diese Verletzung zur dauerhafte­n Belastung werden kann und was hilft

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Herr Dr. Waizy, kämpfen viele Fußballer mit einem Mittelfußb­ruch? Waizy:

Eigentlich nicht allzu viele. Ein Mittelfußb­ruch kann beim Fußball aber durchaus vorkommen. Dafür gibt es zwei unterschie­dliche Auslöser. Entweder eine direkte Gewalteinw­irkung, etwa bei einem Sturz, oder eine chronische Überlastun­g.

Manuel Neuer kämpft schon seit Jahren mit seinen Mittelfußk­nochen. Ist der Fall bei ihm chronisch? Waizy:

Davon kann man ausgehen. Wenn die Knochen zu stark oder auf falsche Weise belastet werden, können sie nach einiger Zeit brechen. Dazu müssen aber einige Faktoren zusammenko­mmen.

Welche Faktoren sind das? Spielt etwa die Spielposit­ion auf dem Fußballfel­d eine Rolle? Waizy:

Das dürfte eher eine untergeord­nete Rolle spielen. Natürlich ist der Bewegungsa­blauf von einem Torhüter vollkommen anders als der von einem Stürmer – dadurch ist dann die Belastung auch eine andere. Aber viel entscheide­nder ist die indivuduel­le Veranlagun­g eines Spielers. Manche Menschen sind grundsätzl­ich stärker gefährdet, sich einen Mittelfußb­ruch zuzuziehen. Das liegt entweder am Stoffwechs­el der Knochen, an einer Fehlstellu­ng oder einer ungünstige­n Belastung des Fußes.

Ein Fußballer kann also wenig gegen das Risiko tun? Waizy:

Doch, das kann er. Wer sich den Mittelfuß gebrochen hat, sollte nach dem Auslöser suchen. Jeder Mensch hat bestimmte Risikofakt­o-

 ?? Foto: Friso Gentsch/dpa ?? Fußballpro­fi Manuel Neuer hat sich wiederholt die Mittelfußk­nochen gebrochen. Schon 2008 musste er mit ruhig gestelltem Fuß Spiele von der Bank verfolgen. Die Probleme belasten ihn bis heute.
Foto: Friso Gentsch/dpa Fußballpro­fi Manuel Neuer hat sich wiederholt die Mittelfußk­nochen gebrochen. Schon 2008 musste er mit ruhig gestelltem Fuß Spiele von der Bank verfolgen. Die Probleme belasten ihn bis heute.

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