Zufrieden, und auch wieder nicht
Wie der Vorsitzende des EHC Königsbrunn, Willi Bertele seine Mannschaft für die Aufstiegsrunde einschätzt
Königsbrunn Mit dem, wie es derzeit läuft, ist der Vorsitzende des EHC Königsbrunn, Willi Bertele, einerseits zufrieden, andererseits auch wieder nicht. Die Mannschaft hat zwar die Aufstiegsrunde zur Bayernliga wie erwartet erreicht, doch die Leistungen und Ergebnisse blieben hinter dem zurück, was sich alle erhofft hatten. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden über die derzeitige Situation und seine Erwartungen und Hoffnungen.
Sind Sie damit zufrieden, dass Ihre Mannschaft die Aufstiegsrunde erreicht hat? Bertele: Platz fünf war unsere Mindestanforderung. Er ist erreicht. Allerdings hatte ich mir schon etwas mehr erhofft.
Woran lag es?
Bertele: An verschiedenen Faktoren. Die Stützen unserer bisherigen Mannschaft haben hervorragend gespielt. Dagegen blieben einige unserer Neuzugänge hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht haben sie die Liga unterschätzt oder brauchen noch eine gewisse Eingewöhnungsphase. Spätestens jetzt muss die aber abgeschlossen sein.
Haben sich die Investitionen also nicht gelohnt? Bertele: Doch, sonst hätten wir wohl die Aufstiegsrunde nicht erreicht.
Wie lautet der Modus der Aufstiegsrunde? Bertele: Von unserer LandesligaGruppe I spielen die ersten fünf Mannschaften. Dazu kommen Platz neun, zwölf und 14 aus der Bayernliga Nord. Acht Mannschaften spielen, ebenso wie in der anderen Gruppe, drei Plätze für die Bayernliga aus. Wie finden Sie den Modus?
Bertele: Den finde ich gut, weil wir quasi 14 Endspiele haben und erst ganz zum Schluss klar ist, wer aufsteigt.
Wie beurteilen Sie die Aufstiegschancen des EHC? Bertele: Das gibt ein Hauen und Stechen, einen harten Kampf. Die Chancen stehen wohl 50:50. Unsere Mannschaft muss 100 Prozent geben. Wir brauchen eine klare Leistungssteigerung. Die Spieler müssen jetzt den Schalter umlegen. Die Mannschaft hat sich komplett für den Aufstieg ausgesprochen und weiß, dass die nächsten Wochen hart werden. Alle wollen in der kommenden Saison nicht mehr in der Landesliga-Nordgruppe spielen.
Warum?
Bertele: Keiner will da rein, sondern alle in die wesentlich schwächere Südgruppe, weil im Norden mit viel zu vielen Ausländern gespielt wird. Bad Kissingen zum Beispiel mit 14, obwohl es ein Abkommen gibt, dass nur mit einem Ausländer gespielt werden soll. Aber der Verband kann nichts machen. Klar definiert ist hingegen die Situation in der Bayernliga. Dort dürfen maximal zwei Ausländer auflaufen.
Kann denn für die Aufstiegsspiele noch nachgerüstet werden? Bertele: Ja, und zwar bis zum 31. Januar. Da wird bei manchen Vereinen noch einiges passieren, weil die Nordteams viel Geld haben.
Rüstet Königsbrunn auch nach?
Bertele: Wenn alle unsere Spieler fit sind, dann nicht. Mal sehen.
Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie denn bei den Aufstiegsspielen? Bertele: Da werden pro Spiel mindestens 600 oder 700 Zuschauer kommen, je nachdem, was die Gäste mitbringen.
Sind Sie mit Ihrem neuen Trainer Fabio Carciola zufrieden? Bertele: Ja. Allerdings hat er als Spielertrainer eine schwierige Aufgabe. Er soll spielen und Entscheidungen treffen. Gut, dass er Sven Rampf und Herbert Bertele an seiner Seite hat.
Was sagen Sie allgemein zu derzeitigen Situation beim EHC? Bertele: Bei uns stimmt zurzeit so ziemlich alles: Wir haben viele gute Sponsoren, eine ganze Menge Zuschauer, ein ordentliches Stadion, eine starke Mannschaft und eine gute Zusammenarbeit im Vorstand. Fehlt nur noch der Aufstieg in die Bayernliga. Und den brauchen wir, sonst hat sich der große Aufwand nicht gelohnt.