Béla Bartók mal drei
Alle Bühnenwerke des ungarischen Komponisten unter GMD Domonkos Héja
Alle drei Bühnenwerke des ungarischen Komponisten Béla Bartók werden die Augsburger Philharmoniker unter ihrem ungarischen Chefdirigenten Domonkos Héja in den kommenden drei Spielzeiten aufführen. Start ist am Montag/ Dienstag beim 4. Sinfoniekonzert mit der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“(Kongresshalle 20 Uhr). Es folgen „Der holzgeschnitzte Prinz“und „Herzog Blaubarts Burg“. Mit Domonkos Héja sprach Rüdiger Heinze.
Dass Sie als Ungar viel mit Béla Bartók verbindet, ist klar. Aber Sie suchen ja offenbar auch die Verbindung des Augsburger Publikums mit Bartók. Welche Überzeugung treibt Sie zu dieser Mission?
Héja: Ich glaube, als romantische Komponisten aus Ungarn sind nur Liszt und Bartók bekannt. Und weil ich, Héja, aus Ungarn komme, muss ich das machen und das Publikum einbeziehen und ihm das vorstellen. Bartók war einer der größten Komponisten Anfang des 20. Jahrhunderts. Ich bin sehr stolz auf ihn und seine Art, wie er komponiert: sehr bildreich, sehr seelenvoll und rhythmisch – als Schlagzeuger mag ich das besonders.
Könnte es sein, dass ungarische Dirigenten besonders gut Bartók interpretieren können? Georg Soltis preisgekrönte Einspielungen sind ein Paradebeispiel.
Héja: Ich habe auch schon ungarische Dirigenten gehört, die Bartók nicht so konnten. Seine Musik leitet sich aber – vergleichbar mit Janácek – von der Sprache ab. Und die ungarische Sprache verstehen Ungarn eben besser als andere Nationalitäten.
Bartók-Konzerte mit den Philharmonikern: Das ist nicht nur verdienstvoll, sondern auch wunderbar. Aber warum nicht zumindest eines der Stücke auch szenisch – als Oper beziehungsweise Tanztheater? Wie gerade das Sexund Crime-Stück „Der wunderbare Mandarin“?
Héja: Wir müssen es nicht szenisch machen. Wir bringen die Stücke mit deutschen Untertiteln. Das kann jeder mitlesen und verstehen!
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Termine Das 4. Sinfoniekonzert findet am Montag, 15., und Dienstag, 16. Ja nuar, um 20 Uhr im Kongress am Park statt. Neben Bartóks „Der wunderbare Mandarin“ist Paul Dukas „Der Zauber lehrling“und Enjott Schneiders „Ma chine World“(Solist: Stefan Blum) zu hö ren.