Wehringens Wehr will auch sportlich fit bleiben
Jetzt können Mitglieder ein Fitnessabzeichen ablegen. Mehr Übungsangebote für aktive Retter
Wehringen
Mit dem Ruf zu einer zwischen Wand und Traktor eingeklemmten Person begann für die Freiwillige Feuerwehr Wehringen das abgelaufene Berichtsjahr. Erster Kommandant Stefan Vonay berichtete über diesen mehr als tragischen Jahresbeginn. Diesem folgten im Januar noch vier weitere Einsätze. Danach blieb es bis Juni ruhig in Wehringen. „Von Februar bis einschließlich Mai hatten wir keine Einsätze zu bestehen“, so Vonay. Ein Wasserschaden, Nachbarschaftshilfe, Sturmschäden, Ölspuren und Brandmeldeanlagen beschäftigten die Wehr dann bis Mitte Oktober, bevor der Jahresabschluss in den letzten Monaten gleich vier Verkehrsunfälle hintereinander bescherte.
Insgesamt 21 Mal musste die Freiwillige Feuerwehr Wehringen zum Einsatz ausrücken und er- brachte dabei über 340 Einsatzstunden. Zusammen mit elf Sicherheitswachen bei gemeindlichen Veranstaltungen waren die Feuerwehrleute damit 32 Mal für die Öffentlichkeit im Einsatz. „Das sind ähnliche Zahlen wie im Jahr zuvor“, meinte Vonay.
Um alle Aufgaben zum Wohle ihrer Mitmenschen bestreiten zu können, legt die Wehringer Wehr ein großes Augenmerk auf die Ausbildung ihrer Mitglieder. Um allen die Möglichkeit zu geben, regelmäßig zu den Übungen zu kommen und die vorgeschriebenen rund dreißig Übungsstunden im Jahr abzuleisten, wird mit diesem Jahr der Trainingsplan umgestellt, so Zweiter Kommandant Gerhard Schmidbauer: „Statt der Gruppenübungen führen wir Zugübungen ein.“Immer Dienstag- und Freitagabend finden sie nun im vierzehntägigen Wechsel statt. Dazu werde die Wehr in zwei Gruppen eingeteilt. Man wolle, so Schmidbauer, damit ein besseres Übungsangebot schaffen. „Wenn in einer kleinen Gruppe mal drei keine Zeit haben, können die restlichen Gruppenmitglieder meist auch nicht richtig üben“, meinte er. „Mit dieser Umstellung können wir für alle mehr Termine anbieten.“
Bürgermeister Manfred Nerlinger freute sich, dass seine Feuerwehr so „top motivierte und bestens ausgebildete Mitglieder hat“. Man habe interessante Berichte mit beeindruckenden Zahlen gehört und könne als Bürger beruhigt sein, weil man sich jederzeit auf die Wehringer Feuerwehr verlassen könne. „Zudem ist die Feuerwehr ein wichtiger Teil unserer dörflichen Gemeinschaftslebens“, meinte Nerlinger. Hier werde in allen Bereichen tolle Arbeit geleistet. Zum Dank brachte der Bürgermeister ein Geschenk mit: ein großformatiges Foto, das den Wehringer Ortskern und die Mitglieder der Feuerwehr zeigt.
Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister fand ebenfalls nur lobende Worte: „Vor allem das Jugendzeltlager, welches im letzten Jahr in Wehringen stattfand, war eine ganz wunderbare Veranstaltung“, so Zins- meister. Ein besonderes Glanzstück sei der Pool aus Paletten gewesen, dessen Bauanleitung im letzten Feuerwehrheft abgedruckt worden sei.
Um für alle ihre Aufgaben stets fit zu sein, ließ die Wehr Andreas Dietmayr zum Sportassistenten ausbilden. Dieser darf nun das deutsche Feuerwehr-Fitness-Abzeichen abnehmen. Um auch die Kameraden dazu zu motivieren, kündigten Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister und Kreisbrandmeister Stefan Vonay in seiner Eigenschaft als erster Kommandant an, sich selbst an den einzelnen Disziplinen versuchen zu wollen.
Durch die Jahreshauptversammlung führte Vereinsvorsitzender Franz Holzmann. Für ihn werde es das vorletzte Mal gewesen sein, dass er eine Versammlung eröffnet. „Ich stelle mich im nächsten Jahr nicht mehr zur Wiederwahl“, gab er bekannt. Damit wird nun in Wehringen nach einem Nachfolger gesucht.