Mehr als nur ein monströser Name
Ein verdienter Spieler verlässt den FC Augsburg. Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der neben Pierre Emerick Aubameyang, den längsten Namen in der Bundesliga hat, wird für ein halbes Jahr zum 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen. Als Callsen-Bracker noch in Leverkusen gespielt hat, nannte ihn dort der ehemalige Manager Reiner Calmund noch Jan-Ingwer „Gedönsheimer“, weil er sich dessen Namen nie merken konnte. Dabei hätte es für Calmund schlimmer kommen können. Wenn zum Beispiel der algerische Keeper Mohamed Lamine Zemmamouche oder der Stürmer Reza Ghoochannejhad (derzeit SC Heerenveen) für die Werkself gespielt hätte. Doch mit Jan-Ingwer Callsen-Bracker verbindet man mehr als nur einen monströsen Namen.
Der 33-jährige Verteidiger hat in jüngster Vergangenheit an den erfolgreichsten Jahren der Augsburger Klubgeschichte mitgeschrieben. Callsen-Bracker ist neben Kapitän Daniel Baier das Gesicht des FCA. Dazu ein guter Fußballer und ein feiner Kerl.
Obwohl er nur ausgeliehen wurde, hat sein Abgang etwas Trauriges. Denn wenn er im Dezember 2015 beim Europapokal-Spiel in Belgrad nicht so brutal gefoult worden wäre, hätte er vermutlich auch nie seinen Stammplatz als Innenverteidiger verloren. Doch zuletzt blieb ihm nur die Ersatzbank oder die Tribüne.
Dass der FC Augsburg den Vertrag mit Callsen-Bracker erst um ein Jahr verlängert hat, ehe ihm dann in der Pfalz Spielpraxis verschafft wurde, ist allerdings ein gutes Zeichen.
Dabei ist aber nicht davon auszugehen, dass der FCA nach seiner Rückkehr noch mit dem Callsen-Bracker plant. Die Vermutung liegt nahe, dass der zweifache Familienvater einen Job in irgendeiner anderen Funktion im Verein bekommt. Alles andere, als ihn nicht an den Verein zu binden, wäre fast fahrlässig.