Die Linie 3 steuert bald ein neues Ziel an
Nach jahrzehntelanger Diskussion und Planung geht die Straßenbahn-Verlängerung nach Königsbrunn ins Genehmigungsverfahren. Es wird die dritte Linie, die die Stadtgrenze überschreitet. Wie die weiteren Schritte aussehen
Augsburg/Königsbrunn
Die Straßenbahnlinie 3 führt von Stadtbergen, Pfersee über den Kö nach Haunstetten-West. Hier ist auch ein großer Park-and-ride-Platz. Noch. Denn die Tram soll künftig weiterfahren. Ziel ist dann Königsbrunn. Bis es so weit ist, muss die Planung in ein Genehmigungsverfahren. Zuständig ist dafür die Regierung von Schwaben. Sie prüft, ob Einwände gegen die Planung berechtigt sind, und die Stadtwerke Augsburg, die die Tramverlängerung planen, gegebenenfalls nachbessern müssen.
Nach Stadtbergen, FriedbergWest wird mit der Tram-Verlängerung nach Königsbrunn zum dritten Mal die Augsburger Stadtgrenze überschritten. Die Stadtwerke haben jetzt die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren bei der Genehmigungsbehörde eingereicht. Neben der digitalen Version wurden in 18 Umzugskartons 18 Ausführungen der Unterlagen in 144 Aktenordnern übergeben. Bereits seit Jahrzehnten wird die Trasse für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 von der bisherigen Endhaltestelle Haunstetten-West im Süden Augsburgs bis in die Innenstadt von Königsbrunn von den beiden Nachbarstädten freigehalten. Mit der Übergabe der Unterlagen wurde nun über 40 Jahre nach der ersten Bitte aus Königsbrunn, die Verlängerung nach Süden zu prüfen, ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung geschafft.
Inhalt der eingereichten Unterlagen sind eine Vielzahl von Plänen, wie technische Lage- und Höhenpläne, Spartenpläne, Fahrleitungspläne oder Bauwerkspläne. Außerdem enthalten die Unterlagen zahlreiche Gutachten, etwa Umweltver- träglichkeitsgutachten zu Boden, Wasser, Pflanzen, Tieren oder Kulturgütern, aber auch Baugrund-, Verkehrs- oder Erschütterungsgutachten. Erst wenn der Genehmigungsbeschluss für das Vorhaben ergangen ist, kann mit dem Bau der Trassenverlängerung nach Königsbrunn begonnen werden. Die Bauzeit wiederum ist abhängig vom jahreszeitlichen Beginn, notwendigen archäologischen Untersuchungen und der Prüfung auf Kampfmittelfreiheit und kann so voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern.
Die Strecke ist 4,6 Kilometer lang, von denen 1,9 Kilometer auf Augsburger Flur liegen. Die Kosten werden auf rund 48 Millionen Euro beziffert. Es wird mit staatlichen Zuschüssen gerechnet, die bei mehr als 80 Prozent liegen.
Neben zwei bestehenden Haltestellen, die umgebaut werden, werden sechs Haltestellen neu angelegt. Die neue Endstation in Königsbrunn ist als Busbahnhof schon seit einigen Jahren in Betrieb. Geplant ist, dass der Streckenabschnitt nach Königsbrunn von der Tram in der Regel im 15-Minuten-Takt befahren wird, nur samstags im 20-Minuten-Takt und am Sonntag bis 9 Uhr alle 30 Minuten. Bis zum Augsburger Königsplatz wird die Straßenbahn ab Königsbrunn-Zentrum etwa eine halbe Stunde unterwegs sein. Die Stadtwerke rechnen auf dem Streckenabschnitt mit bis zu
10000 Fahrgästen pro Tag. Eingerechnet sind dabei etwa die Fahrgäste des Schnellbusses 740 aus Königsbrunn, der mit Eröffnung der Tramlinie eingestellt wird.
48 Millionen Euro für knapp fünf Kilometer